Deutsche Exporte schwach

von Redaktion

Wichtige Branchen wie der Autobau sind seit Längerem in Problemen. © Jan Woitas/dpa

Frankfurt – Ob Maschinenbau, Chemie oder Elektro: Die deutsche Wirtschaft hat der Bundesbank zufolge auf den Weltmärkten breit an Wettbewerbsfähigkeit verloren. „Die deutschen Exportmarktanteile sanken seit 2017 und entwickelten sich im internationalen Vergleich seit 2021 besonders schwach“, warnt die Notenbank in einer Analyse aus ihrem aktuellen Monatsbericht. Die Exportschwäche habe spürbar zur Krise der deutschen Wirtschaft beigetragen, der 2025 das dritte Jahr in Folge ohne Wachstum droht.

Gegenüber anderen Ländern im Euroraum, den USA und China sei Deutschland am Weltmarkt ins Hintertreffen geraten. Ohne die Marktanteilsverluste beim Export wäre die deutsche Wirtschaft zwischen 2021 und 2024 um 2,4 Prozentpunkte stärker gewachsen. Fast jeder vierte Arbeitsplatz hierzulande hängt vom Export ab, der 2024 schrumpfte und nun wegen des Zollstreits mit den USA unter großem Druck steht.

Besonders bedenklich: Der Großteil der verlorenen Exportmarktanteile gehe auf eine verschlechterte Wettbewerbsposition in wichtigen Branchen zurück, schreibt die Notenbank und nennt den Maschinenbau, die Elektrobranche, die Chemie- und Metallindustrie. Dazu gekommen sei eine global schwache Nachfrage nach deutschen Verkaufsschlagern: Autos.

Grund für die Probleme waren auch wirtschaftliche Schocks, die die deutsche Wirtschaft besonders belasteten: unterbrochene Lieferketten in der Corona-Pandemie und der Anstieg der Energiepreise mit dem Ukraine-Krieg, der etwa die Chemie trifft. Um gegenzusteuern, fordert die Bundesbank Reformen. So sollten Arbeitsanreize gestärkt werden und Hürden bei der Fachkräftezuwanderung sinken. Zudem müssten Steueranreize für private Investitionen steigen, die Energiekosten sinken und Bürokratielasten schwinden. „Auch Reformen der Sozialversicherungssysteme sind angezeigt, um Kosten- und Abgabenanstiege zu begrenzen.“ Die Vorhaben der Bundesregierung zielten nur zum Teil in diese Richtung. Mit Blick auf die Alterung der Gesellschaft und den Fachkräftemangel gebe es Reformbedarf.DPA

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