Einfamilienhäuser werden wieder mehr gebaut, Wohnungen nicht. © Jan Woitas/dpa
Berlin – Nach einem Anstieg im April ist die Zahl der Baugenehmigungen im Mai wieder zurückgegangen. 16 800 Wohnungen wurden genehmigt, das waren 5,3 Prozent weniger als im Mai 2024, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte.
In den fünf Monaten von Januar bis Mai war die Bilanz aber positiv: In dem Zeitraum wurden 90 700 Wohnungen genehmigt und damit 1,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
In den Zahlen des Statistikamtes sind sowohl Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten. Von Januar bis Mai wurden demnach vor allem deutlich mehr Einfamilienhäuser genehmigt, das Plus betrug 14,3 Prozent.
Dieser positive Trend halte bereits seit Dezember 2024 an, erklärte das Statistikamt. Genehmigt wurde demnach der Bau von insgesamt 17 700 Einfamilienhäusern.
Bei den Zweifamilienhäusern dagegen sank die Zahl der Genehmigungen um 7,9 Prozent auf 5100. Auch bei den Mehrfamilienhäusern ging die Zahl zurück, und zwar um 1,6 Prozent auf 47 200 Wohnungen. Der Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, Axel Gedaschko, sprach von einem „weiteren Warnruf“. „Dem Wohnungsbau muss endlich ein echter Abwägungsvorrang gegenüber anderen Interessen eingeräumt wird – nur so wird neuer Wohnraum überhaupt möglich“, erklärte er. „Wir brauchen eine Fast Lane fürs Bauen.“
Das Analysehaus Bulwiengesa und der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen erwarten in diesem Jahr „weniger als 200 000 fertiggestellte Neubauwohnungen“, wie André Adami von Bulwiengesa der „Bild“-Zeitung sagte. Der aktuelle Bedarf liege laut Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung bei mindestens 320 000 Wohnungen pro Jahr.