Berlin – Jede und jeder fünfte Vollzeitbeschäftigte verdient in Deutschland weniger als 2750 Euro brutto im Monat. Das waren zuletzt rund 4,6 Millionen Menschen, wie eine Antwort der Bundesregierung an den Linken-Abgeordneten Dietmar Bartsch zeigt. 40 Prozent oder 9,2 Millionen liegen unter 3500 Euro.
Das macht aus Bartschs Sicht klar: „Deutschland ist kein Hochlohnland, sondern hat ein millionenfaches Lohnproblem.“ Bei teils horrenden Mietkosten und gestiegenen Preisen für Lebensmittel und Energie sei es für Millionen Menschen eine Herausforderung, die zwingenden Kosten des Alltags zu stemmen. Aus Sicht der Industrie wird Deutschland manchmal als „Hochlohnland“ bezeichnet. Für eine geleistete Arbeitsstunde haben Unternehmen vergangenes Jahr im Schnitt 43,40 Euro an Bruttoverdiensten und Lohnnebenkosten gezahlt.
Aktuell reicht die Lohnspreizung in Deutschland von 20 Prozent der Vollzeitbeschäftigten, die im Jahr auf 77 000 Euro oder mehr kommen, bis 10 Prozent mit 32 500 Euro oder weniger. Ein Prozent der Vollzeitbeschäftigten verdiente nach diesen jüngsten Zahlen im Jahr 2024 mehr als 213 286 Euro brutto.
In Deutschland galt eine Person laut Statistischem Bundesamt zuletzt als armutsgefährdet, wenn sie mit ihrem Nettoeinkommen unter 1378 Euro im Monat liegt. 15,5 Prozent, rund 13,1 Millionen Menschen, sind in Deutschland armutsgefährdet. Laut Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbands sind Menschen im Ruhestand mit 19 Prozent überproportional betroffen.DPA