Tausende Nachfolger fehlen

von Redaktion

Berlin – Tausende Betriebe in Deutschland könnten mittelfristig schließen, weil mit Ausscheiden des Betriebsinhabers oder der Betriebsinhaberin die Nachfolge nicht geregelt ist. Einer am Montag veröffentlichten Auswertung der Industrie- und Handelskammern zufolge stehen derzeit deutschlandweit gut 9600 fortzuführenden Unternehmen lediglich 4000 Interessenten gegenüber.

Die Lücke ist demnach in den vergangenen Jahren immer größer geworden – seit 2019 hat sie sich laut DIHK fast verdoppelt. „Dabei geht es auch um tausende gesunde, erfolgreiche Unternehmen“, erklärte DIHK-Präsident Peter Adrian.

Besonders große Probleme bei der Suche eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin haben der Untersuchung nach Unternehmer im Gastgewerbe und im Handel. „Hier übersteigt das Angebot an Unternehmen die Nachfrage sogar um mehr als das Dreifache, in der Verkehrsbranche sogar um das Vierfache“, erklärte die DIHK.

Ein wesentlicher Faktor ist die demografische Entwicklung in Deutschland. Doch allein damit lasse sich die immer größer werdende Übernahmelücke nicht erklären, führten die Experten aus.

Zwei Jahre Rezession und die weiterhin schleppende Konjunktur hätten ihre Spuren hinterlassen, hinzu kämen hohe Energiepreise, viel Bürokratie und der allgegenwärtige Fachkräftemangel.

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