Eines der wunderlichsten Fußballturniere aller Zeiten: Beim Robocup treten von Computern gesteuerte Roboter gegeneinander an, hier im März in Nürnberg. © Frank Erpinar
Nürnberg – Fußball-WM in Bayern, und keiner schwitzt: Nürnberg erhält den Zuschlag für die „Robocup-Weltmeisterschaft“ im Jahr 2027. Hier treten Roboter in verschiedenen Klassen gegeneinander an. Das klingt vielleicht nach belanglosem Spaß für Technik-Nerds – ist aber der weltweit renommierteste Wettbewerb für intelligente Robotik. Die Entscheidung über den Austragungsort fiel gestern am Ende der Spiele in Brasilien. Deutschland war zuletzt im Jahr 2016 der Gastgeber.
Für Bayern als Hightech-Standort ist das vor allem eine Prestigefrage. Gespielt wird nicht nur Fußball, es geht auch um Haushaltsrobotik bis zu Rettungs- und Industrieanwendungen. Der Robocup, seit 1997 bekannt, soll zur Bühne für Start-ups werden, aber auch engagierte Schüler und Studenten mit ihren Projekten anlocken. Parallel trifft sich neben den „Sportplätzen“ die Branche, Forscher ebenso wie Praktiker.
Unter anderem das Forschungsministerium im Bund, jetzt in Hand von CSU-Ministerin Dorothee Bär, der Freistaat und die Stadt Nürnberg unterstützen den Robocup 2027, zu dem im Juni 50 Nationen in Bayern erwartet werden. „In der Verbindung von KI und Robotik steckt ein riesiges Potenzial für Deutschland und Europa“, sagte Bär am Dienstag unserer Zeitung. Die neue Bundesregierung setze sich die Förderung dieser Schlüsseltechnologien in der „Hightech-Agenda Deutschland“ zum Ziel. Schon die Deutsche Meisterschaft im März in Nürnberg habe man finanziell gefördert. „Und wir haben auch die Bewerbung für die Weltmeisterschaft unterstützt“, sagt die Ministerin.CD