Magdeburg – Der kriselnde Chiphersteller Intel kippt die Pläne für seine Riesenfabriken in Magdeburg mit bis zu 3000 Jobs. Damit fehlt der Region eine angekündigte Investition von 30 Milliarden Euro, davon knapp zehn Milliarden Euro Subventionen vom deutschen Steuerzahler.
Intel-Chef Lip-Bu Tan spricht von fehlender Nachfrage für die neuen Kapazitäten. Der Chipkonzern steckt in der Krise. Im vergangenen Quartal verzeichnete er einen Verlust von 2,9 Milliarden Dollar. Lip-Bu Tan ist auf Sparkurs. Die Zahl der Mitarbeiter, Ende 2024 noch bei 109 000, soll Ende dieses Jahres auf rund 75 000 sinken. Das Magdeburg-Projekt hätte den Konzern 20 Milliarden Dollar aus eigenen Mitteln gekostet – das Geld hat er nicht übrig. Deshalb hatte die Konzernspitze im September 2024 bereits eine Verschiebung angekündigt.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff macht sich aber Hoffnungen auf andere Ansiedlungen auf dem Gelände. Vor zehn Tagen kündigte das Unternehmen FMC, 2016 gegründet aus dem Umfeld der TU Dresden, genau für diesen Industriepark Pläne für eine Fabrik für Speicherchips an. Dahinter stehen Firmen wie Bosch, Air Liquide und Merck.