Neue Spiele – und neue Subventionen?

von Redaktion

Gamescom beginnt – Switch 2, Horrorklassiker, Nostalgie-Spiele – Hunderttausende Fans

Das neue „World Warcraft Midnight“ im Messetest. Das Publikum erscheint oft im passenden Kostüm. © afp

Zur Eröffnung kamen auch Digitalministerin Dorothee Bär und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst. © dpa

Köln – Ob Strategie-Aufgaben, Shooter-Kämpfe oder Fantasy-Abenteuer: Die Gamescom hat unter großem Andrang begonnen. Mehr als 1500 Aussteller präsentieren sich bis Sonntag dem Publikum, darunter die Studios CI Games, Keen Games und Bethesda. So viele Aussteller waren es noch nie. 2024 strömten 335 000 Besucher durch die Kölner Messehallen.

So bewirbt Nintendo dort ihre Konsole Switch 2. Solche Geräte mit kleinem Display sind ein Trend. Sie ermöglichen unterwegs auch ohne großes Display ein gutes Spiele-Erlebnis.

Das Egoshooter-Game „Call of Duty – Black Ops 7“ schickt bis zu vier Spieler als Team in eine apokalyptische Zukunft, in der sie sich auch gegen den Psychoterror dunkler Kräfte durchsetzen müssen. In „World of Warcraft Midnight“ geht es um eine Endzeit-Schlacht von Elfen gegen brutale Wesen und in „Bloodlines 2“ um Vampire.

Immer stärker zeigen sich auch Streaminganbieter auf dem Kölner Event, die ihre Kundschaft inzwischen auch mit Games an sich binden wollen. Netflix, Disney+ und erstmals Paramount+ sind auf der Gamescom vertreten. Bei der Eröffnungsshow mischte Amazon Prime mit: Es wurde die zweite Season der Apokalypse-Actionserie „Fallout“ vorgestellt. Fallout ist ursprünglich ein Videospiel, das es nun zur Fernsehserie geschafft hat.

Kurios mutete ein Batman-Spiel an, das Figuren als Lego-Figuren zeigt („Lego Batman: Legacy of the Dark Knight“). Die Kämpfe der Lego-Figuren wirkten im Trailer doch eher drollig. Etwas nostalgisch wurde es beim Trailer von „Death by Scrolling“ von Ron Gilbert, der in den 90ern mit „Monkey Island“ einen großen Gaming-Erfolg hatte. Das neue Spiel ist im Retro-Look gehalten.

Die Games-Branche kann sich indes auf eine stärkere staatliche Unterstützung einstellen. Nachdem die Union und die SPD im Koalitionsvertrag „steuerliche Anreize“ angekündigt haben, sagte Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU) bei ihrem Besuch. Man arbeite „mit Hochdruck“ daran: „Ich will, dass die Games-Branche bei uns die Konditionen findet, wie sie international üblich sind.“ Spielehersteller könnten in solch einem System bestimmte Kosten geltend machen und müssten weniger Steuern zahlen, das soll Investitionen anschieben. Frankreich, Kanada und Großbritannien haben solche Steuererleichterungen seit Langem.

Kurz nach der Eröffnung hat der Zoll allerdings gleich eine Großrazzia gegen Schwarzarbeit in der Ordner- und Sicherheitsbranche abgehalten. In fast 50 Fällen gab es Hinweise, dass Arbeitgeber ihre Beschäftigten nicht ordnungsgemäß sozialversichert haben, teilte das Hauptzollamt mit. Zudem hätten drei Arbeitgeber auch nicht den vorgeschriebenen Mindestlohn gezahlt.

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