Sklavenarbeit in Brasilien: Strafe für VW

von Redaktion

VW do Brasil wird von der Vergangenheit eingeholt. © dpa

Rio de Janeiro – Volkswagen ist in Brasilien zur Zahlung einer Millionenstrafe wegen sklavenähnlicher Arbeit auf einer Amazonas-Farm während der Militärdiktatur verurteilt worden. Die brasilianische Tochterfirma des Autobauers soll laut dem Urteil in den 1970er- und 1980er-Jahren von der illegalen Ausbeutung der Arbeitskräfte profitiert haben, wie die Staatsanwaltschaft für Arbeit mitteilte. VW kündigte Berufung an.

Das Arbeitsgericht von Redenção im Bundesstaat Pará im Amazonasgebiet ordnete einen Schadenersatz in Höhe von 165 Millionen Reais (26 Millionen Euro) an. In einer Stellungnahme kündigte Volkswagen do Brasil an, seine Verteidigung vor höheren Gerichtsinstanzen fortzusetzen.

Die Vorwürfe beziehen sich auf die Zustände in einem Agrarbetrieb, der einer Tochterfirma von Volkswagen do Brasil gehörte. Der Rinderbetrieb wurde im Rahmen einer Strategie der Militärdiktatur zur Besiedlung des Amazonasgebiets gefördert. Die Ermittlungen begannen 2019, nachdem der Priester Ricardo Rezende den Fall dokumentiert hatte. Laut den Vorwürfen wurden hunderte Leiharbeiter auf der auch als Fazenda Volkswagen bekannten Farm langen Arbeitstagen und erniedrigenden Arbeitsbedingungen ausgesetzt. Nach Angaben der Ermittler hinderten bewaffnete Wachleute und ein System der Schuldknechtschaft die Arbeiter am Verlassen der Farm.DPA

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