Digitalministerin Dorothee Bär und Bundeskanzler Friedrich Merz bei der Eröffnung.
Selbst in den USA gibt es nur drei Computer dieser Klasse.
Jupiter ist der erste Supercomputer Europas, der international mithalten kann. © S. Kreklau
Jülich – Bundeskanzler Friedrich Merz und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (beide CDU) haben den schnellsten Computer Europas in Betrieb genommen. Der sogenannte „Supercomputer Jupiter“ steht im Forschungszentrum Jülich bei Aachen. Er eröffne „ganz neue Möglichkeiten für das Training von KI-Modellen oder für wissenschaftliche Simulationen“, sagte Merz. Der Computer, viertschnellster der Welt, unterstreiche den Anspruch der Bundesrepublik auf eine führende Rolle bei der technologischen Revolution der Gegenwart.
■ Eine Trillion Rechnungen
„Jupiter“ wird mit Ökostrom betrieben und ist den Angaben zufolge deshalb der energieeffizienteste Superrechner der Welt. Gerade das mache ihn einzigartig, sagte die Chefin des Forschungszentrums Jülich, Astrid Lambrecht.
Das „Jupiter“-Rechenzentrum, das in zwei Jahren aufgebaut wurde, besteht aus rund 50 Container-Modulen auf mehr als 2300 Quadratmetern Fläche. Auf seine Platten passt der Inhalt von 450 Milliarden Büchern. „Jupiter ist der erste Computer in Europa, der mehr als eine Trillion Rechenoperationen (Eins mit 18 Nullen) pro Sekunde durchführen wird“, sagte Lambrecht. „Er ist sehr, sehr schnell.“
Die Bezeichnung „Jupiter“ ist eine Abkürzung und steht für Joint Undertaking Pioneer for Innovative and Transformative Exascale Research (Gemeinsames Pionierunternehmen für innovative und transformative Exascale-Forschung – Exascale meint Supercomputer). Der Computer hat 500 Millionen Euro gekostet. 250 Millionen davon trägt die Europäische Kommission, je 125 Millionen Euro steuern die Wissenschaftsministerien von Bund und Land bei.
„Jupiter“ soll auch die Klima- und Wettersimulation verbessern, um unter anderem die Vorhersage von lokalen Extremereignissen wie Starkregen und heftigen Gewittern zu verbessern. Er soll aber auch Proteine, Zellen und das menschliche Gehirn erforschen – mit dem Ziel, schneller neue Therapien zu entwickeln.