Exporteure suchen neue Absatzmärkte. © Jens Büttner, dpa
Wiesbaden – Die aggressive Zollpolitik der US-Regierung wird zunehmend zur Belastung für die Exportnation Deutschland. Im Juli fielen die Ausfuhren „Made in Germany“ in die USA auf den tiefsten Stand seit Dezember 2021, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.
„Der vierte Rückgang in Folge mit unserem wichtigsten Handelspartner zeigt, wie sehr die US-Handelspolitik unsere Exporteure schmerzt“, ordnete der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura, ein. „Wir müssen es schaffen, neue Märkte zu erschließen und unsere Absatzwege weiter zu diversifizieren. Sonst werden wir im globalen Wettbewerb weiter an Boden verlieren.“
Seit dem 7. August gelten für die meisten Importe aus der Europäischen Union in die USA Zölle von 15 Prozent. Die Zölle für Stahl und Aluminium hatte US-Präsident Donald Trump Anfang Juni auf 50 Prozent hochgeschraubt.
Etwas Hoffnung macht Volkswirten, dass die deutsche Industrieproduktion vor allem wegen eines Anstiegs im Maschinenbau mit einem Plus ins dritte Quartal gestartet ist und zugleich der Rückgang im Juni deutlich geringer ausfiel als zunächst berechnet.
Die meisten deutschen Ausfuhren gingen zwar auch im Juli in die Vereinigten Staaten, wie aus den amtlichen Zahlen hervorgeht. Doch mit einem Warenwert von 11,1 Milliarden Euro waren die Exporte in die USA 7,9 Prozent niedriger als im Juni 2025 und 14,1 Prozent geringer als ein Jahr zuvor.
Der Handelsstreit macht auch China zu schaffen: Chinas Exporte in die USA brachen im August im Jahresvergleich um rund 33 Prozent ein, wie die Zollverwaltung in Peking mitteilte.
Insgesamt wurden den vorläufigen Ergebnissen der Wiesbadener Statistiker zufolge im Juli Waren aus deutscher Produktion im Wert von 130,2 Milliarden Euro ins Ausland geliefert. Das waren 0,6 Prozent weniger als im Juni 2025.