Modulare Produktion: Renk-Chef Alexander Sagel (links) erklärt Markus Söder, (CSU) Ministerpräsident von Bayern, die Abläufe bei dem Panzergetriebehersteller. © Peter Kneffel, dpa
Augsburg – Der Panzergetriebehersteller Renk will seine Produktionskapazität wegen steigender Nachfrage deutlich steigern. Das Unternehmen orientiert sich in seinen Werken künftig an dem Produktionskonzept der Automobilindustrie. Dadurch werde die Kapazität signifikant erhöht, berichtete das Unternehmen bei der Eröffnung des neuen modularen Produktionskonzeptes im Augsburger Stammwerk. Es sollen künftig mehr als 1000 Einheiten pro Jahr sein.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte bei der Veranstaltung, dass das Eindringen russischer Drohnen in polnisches Hoheitsgebiet nochmals die Notwendigkeit einer starken Rüstungsindustrie gezeigt habe. Das Eindringen sei kein Zufall gewesen. Eine Drohne könne mal falsch fliegen, aber ein Drohnenschwarm sei organisiert. Moskau wolle die Verteidigungsfähigkeit der Nato auf die Probe stellen, meinte Söder.
Renk stellt nach eigenen Angaben die Produktion von der Manufaktur zur Kleinserie um. Durch standardisierte Arbeitsplätze, bei denen die Mitarbeiter weniger Zeit für die Materialbeschaffung bräuchten, könnten deutlich mehr Getriebe in der gleichen Zeit produziert werden. Vorstandschef Alexander Sagel hatte angekündigt, dass dadurch die Kapazität von früher einigen hundert Getrieben pro Jahr auf mehr als tausend steigen werde.
Das Rüstungsunternehmen stellt Getriebe für militärische Ketten- und Radfahrzeuge sowie für Schiffe und für die Energieproduktion her. Renk hat rund 4000 Mitarbeiter und elf Werke in Deutschland, den USA, der Schweiz, Großbritannien, Frankreich und Indien. Das Unternehmen gehörte früher zum VW-Konzern und ging 2024 an die Börse.
Für 2025 rechnet Renk mit einem Umsatz von mehr als 1,3 Milliarden Euro und einem bereinigten operativen Ergebnis von 210 bis 235 Millionen Euro. Mitte des Jahres meldete Renk einen Auftragsbestand von 5,9 Milliarden Euro – etwa eine Milliarde mehr als zum Jahresende 2024. Laut Sagel steckt Renk-Technologie in zahlreichen Nato-Kettenfahrzeugen. In den nächsten vier bis fünf Jahren will das Unternehmen eine halbe Milliarde Euro in die Entwicklung sowie den Ausbau von Kapazitäten investieren.