München – Das Geschäftsklima bei Soloselbstständigen und Kleinstunternehmen hat sich im September deutlich verschlechtert. Der vom Ifo-Institut gemeinsam mit dem Online-Dienstleister Jimdo ermittelte Index sank von minus 13,8 auf minus 19,8 Punkte. Sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch den Ausblick auf die kommenden Monate bewerteten die Unternehmen demnach spürbar negativer.
Etwas mehr Selbstständige gaben bei der Befragung im vergangenen Monat an, ihre künftige Geschäftsentwicklung nur schwer einschätzen zu können. Diese Unsicherheit ist laut Ifo bei Selbstständigen deutlich höher als in der Gesamtwirtschaft. Zudem wird der Zugang zu Krediten schwieriger: Von den Unternehmern, die aktuell Kreditverhandlungen führen, gibt fast die Hälfte an, die Kreditvergabe sei restriktiv.
„Die gleichzeitige Verschlechterung von Erwartungen, Geschäftslage, Kreditzugang und Unsicherheit ist eine alarmierende Entwicklung – aber leider eine, die zu erwarten war“, erklärte Jimdo-Chef Matthias Henze. „Viele Selbstständige spüren derzeit Gegenwind in ihrem Geschäft“, erklärte die Ifo-Expertin Katrin Demmelhuber. „Zugleich wächst die Skepsis, dass sich die Wirtschaft bald wieder erholt.“
Das Ifo-Institut befragt zur Berechnung des Geschäftsklimaindexes Soloselbstständige und Kleinstunternehmer mit weniger als neun Mitarbeitern. Dabei arbeiten die Ökonomen mit Jimdo sowie dem Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschlands zusammen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Dienstleistungssektor.