Frankfurt – Europa bringt erfolgreiche Unternehmen hervor, doch oft ziehen sie die USA für einen Börsengang vor – wie der Mainzer Impfstoffentwickler Biontech oder der Bezahldienst Klarna. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) will das ändern und fordert eine gemeinsame europäische Börse. Dafür erntet er viel Zuspruch, doch die Umsetzung ist komplex. „Der Vorschlag von Herrn Merz ist der Königsweg für Europa“, sagt Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer des Anlegerschutzvereins DSW. Eine zentrale europäische Börse, für die sich Frankfurt anbiete, würde Liquidität bündeln. „Dem stehen aber nationale Interessen entgegen, da alle Länder ihre eigene Börse haben wollen.“ Merz hatte jüngst im Bundestag gefordert, die Kraft des europäischen Binnenmarkts besser auszuschöpfen. „Wir brauchen eine Art European Stock Exchange, damit erfolgreiche Unternehmen wie zum Beispiel Biontech aus Deutschland nicht an die New Yorker Börse gehen müssen. Vom SPD-Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil kommt „volle Unterstützung“. Das sei sinnvoll, um das Zusammenwachsen der europäischen Kapitalmärkte voranzubringen. Auch die Deutsche Börse begrüßte den Vorstoß. Mit über 500 Handelsplätzen habe die EU einen hochfragmentierten und intransparenten Markt. DPA