Frankfurt – Die Europäische Zentralbank bleibt angesichts weltweiter Krisen vorsichtig: Die Notenbank lässt den für Sparer und Banken relevanten Einlagenzins zum dritten Mal in Folge unverändert bei 2,0 Prozent. Damit verharren die Euro-Währungshüter nach einer Serie von Zinssenkungen in Lauerstellung, während die US-Notenbank Fed am Vortag die Leitzinsen zum zweiten Mal in diesem Jahr senkte. Die EZB hatte schon im Juli und September die Leitzinsen unverändert gelassen und auf ein „außergewöhnlich unsicheres Umfeld“ hingewiesen.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde bekräftigte: „Die Aussichten sind nach wie vor unsicher, insbesondere aufgrund der anhaltenden globalen Handelsstreitigkeiten und geopolitischen Spannungen.“ Volkswirte rechnen nicht mit weiteren Zinssenkungen im laufenden Jahr. Vor ihrer Zinspause hatte die EZB die Leitzinsen achtmal binnen eines Jahres gesenkt. Noch im Frühjahr 2024 lag der Einlagenzins, den Banken erhalten, wenn sie Geld bei der Notenbank parken, doppelt so hoch bei 4,0 Prozent. Seither sind auch die Sparzinsen deutlich gesunken. Die Leitzinsen der EZB haben weitreichende Auswirkungen an den Finanzmärkten und beeinflussen etwa die Höhe der Kreditzinsen und die Zinsen für Sparer.
Wichtigste Aufgabe der EZB ist es, für einen stabilen Euro zu sorgen und so die Kaufkraft der Menschen zu erhalten. Das Ziel sieht die Zentralbank bei einer Inflationsrate von 2,0 Prozent.