Razzia gegen Menschenhändler

von Redaktion

Großeinsatz von 850 Ermittlern bei einem Firmengeflecht von Putz- und Baudienstleistern unter anderem in München. © Arne Dedert, dpa/Archiv

München – Die Münchner Staatsanwaltschaft geht in einem großen Ermittlungsverfahren gegen 18 Manager und sonstige Beschuldigte eines Geflechts von Putzfirmen und Baudienstleistern vor, die ihre Arbeitnehmer unter menschenunwürdigen Bedingungen ausgebeutet haben sollen.

Hauptverdächtige in München sind vier Führungskräfte des größten der insgesamt 14 Unternehmen, die nun in Untersuchungshaft sitzen. Die Vorwürfe: Schwarzarbeit, Menschenhandel, Ausbeutung, Zwangsarbeit und Steuerhinterziehung. Insgesamt 850 Ermittlungsbeamte des Zolls, der Polizei und der Steuerfahndung durchsuchten in den vergangenen beiden Tagen 90 Wohnungen, Büros, Steuerkanzleien und Arbeiterunterkünfte in fünf Bundesländern. Dieses Unternehmen allein soll Finanzamt und Sozialversicherungen um knapp sieben Millionen Euro geprellt haben.

Bei der Kontrolle einer Münchner Arbeiterunterkunft stieß die Polizei demnach auf menschenunwürdige Bedingungen. Die Angestellten waren laut Staatsanwaltschaft in Kellerräumen auf engstem Raum ohne fließendes Wasser und funktionierende Toiletten untergebracht. Teilweise sollen sie für ihre Unterbringung erheblich überhöhte Mieten gezahlt haben und nicht zur Sozialversicherung angemeldet gewesen sein. Darüber hinaus wurden die Betreffenden den Ermittlern zufolge weit unter Mindestlohn bezahlt und arbeiteten weit länger als gesetzlich erlaubt.

Die Staatsanwaltschaft stellte zudem Vermögen in Höhe von etwa 6,7 Millionen Euro sowie Wertgegenstände sicher.

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