Preiskampf bei Butter ärgert Landwirte

von Redaktion

Die Butterpreise sind stark gesunken. © dpa

München – Für den starken Fall der Butterpreise gibt es auf der Erzeugerseite keine Grundlage. Der Bayerische Bauernverband beklagte gegenüber unserer Zeitung, die aktuellen Preise der Butter spiegelten „in keiner Weise den Wert des Lebensmittels wider“. Sie deuteten auf einen Wettkampf im Lebensmitteleinzelhandel (LEH), insbesondere der Discounter, hin. Der Wettbewerb werde über die Butter als gut vergleichbares Produkt des täglichen Bedarfs auf dem Rücken von Erzeugerbetrieben, Tierwohl und Nachhaltigkeit ausgetragen.

Wie berichtet, haben Discounter wie Aldi, Lidl und Norma für ihre Butter-Eigenmarken die Preise auf 1,19 Euro für ein 250-Gramm-Päckchen gesenkt. Die Butterpreise im Großhandel sind in den vergangenen Wochen immer weiter gefallen. Noch im Januar lag der Preis bei 2,39 Euro. Bei den Bauern kommt inzwischen deutlich weniger Geld für die Milch an. Die sinkenden Preise haben auch mit einer größeren Milchmenge zu tun: Seit August steigt die Menge. Experten der Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI) führen das auf die Blauzungenkrankheit zurück, die zu verspäteten Kalbungen geführt habe.

Der Bauernverband fordert eine faire und auskömmliche Bezahlung für regional erzeugte Lebensmittel wie Milch, Fleisch, Obst, Gemüse und Getreideerzeugnisse durch den Lebensmitteleinzelhandel, „um die regionale Erzeugung erhalten und Weiterentwicklung zum Beispiel in den Bereichen Tierwohl und Nachhaltigkeit ermöglichen zu können“. Die Bauern ärgere das Signal in Richtung der Verbraucher, dass Lebensmittel als Lockmittel verramscht werden

Erheblich billiger wurden auch Kartoffeln. Im Oktober waren sie dem Statistischen Bundesamt zufolge um 12,5 Prozent günstiger als im Vorjahr. Hier liegt der Grund in einer sehr guten Ernte – das Angebot ist entsprechend groß. Im Gegensatz zu den Preisnachlässen bei Milchprodukten (–14 Prozent), Kartoffeln, Gemüse (–2,9 Prozent) und Obst (–3,3 Prozent) sind laut der AMI die Preisanstiege beim Rindfleisch mit 26,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und bei Geflügel von 6,6 Prozent weiterhin hoch. Die Lebensmittelpreise sind also nicht generell zurückgegangen. Die Butter für die Weihnachtsbäckerei ist günstig, das Rinderfilet zum Weihnachtsfest bleibt teuer. CM

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