Fed senkt erneut den Leitzins

von Redaktion

US-Notenbank rechnet für 2026 mit deutlich mehr Wachstum

Um 0,25 Prozentpunkte: Fed-Chef Jerome Powell senkte den Leitzins zum dritten Mal in diesem Jahr ab. © Justin Sullivan/AFP

Washington – Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) senkt zum dritten Mal in diesem Jahr den Leitzins. Der Zentralbankrat setzte das Zinsniveau um 0,25 Punkte herab auf eine Spanne von 3,5 bis 3,75 Prozent, wie die Fed gestern in Washington mitteilte. Grund dafür waren erneut Bedenken bezüglich eines schwachen Arbeitsmarkts, während die hartnäckige Inflation auf hohem Niveau als vorübergehend betrachtet wird.

Wegen des Haushaltsstreits und des folgenden Shutdowns in den USA konnte die Fed auf deutlich weniger Daten als üblich zugreifen. Viele Bundesbehörden hatten wochenlang ihre Arbeit ausgesetzt. Das Büro für Arbeitsmarktstatistik (BLS) hatte mitgeteilt, dass die Inflationsdaten für den Oktober ersatzlos ausfallen – diese könnten im Nachgang nicht rekonstruiert werden. Erst Mitte Dezember sollen die Zahlen für November folgen. Mit ihren Zinsentscheidungen versucht die US-Notenbank, einen Kompromiss zwischen stabilen Preisen und möglichst vielen Beschäftigten zu finden. Ist der Leitzins zu hoch, bremst er die Wirtschaft aus, etwa wegen zu hoher Kreditkosten. Ein niedrigerer Zins stimuliert zwar Wachstum und den Arbeitsmarkt, kann aber die Inflation anheizen.

Zugleich rechnet die Fed nun im kommenden Jahr mit mehr Wachstum als bislang. Für 2026 geht die Zentralbank im Median mittlerweile von einem Plus von 2,3 Prozent aus – noch im September hatten die Experten 1,8 Prozent vorhergesagt. Die Inflation dürfte 2026 unterdessen nachlassen: Trotz der aggressiven Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump erwartet die Notenbank nun einen Wert von 2,4 Prozent statt bislang 2,6 Prozent.

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