Berlin – Fahrgäste der Deutschen Bahn müssen sich auch 2026 auf zahlreiche Verspätungen einstellen. Im Fernverkehr sollen mindestens 60 Prozent der Züge pünktlich unterwegs sein, sagte die neue Bahnchefin, Evelyn Palla, in Berlin. Das ist zwar etwas besser als in den vergangenen Monaten, als nahezu jeder zweite ICE und IC verspätet unterwegs war. Von einem zuverlässigen Bahnverkehr kann mit diesem Ziel aber weiter keine Rede sein.
„Wir hatten auch im Jahr 2025 einen deutlich sinkenden Trend bei der Pünktlichkeit insbesondere im Fern- und Regionalverkehr“, sagte die Managerin. „Es gilt nun, diesen fallenden Trend zu stabilisieren.“ An dem von der Bundesregierung vorgegebenem Ziel von einer Pünktlichkeitsquote von mindestens 70 Prozent bis Ende 2029 hält Palla fest. Um die Probleme auf der Schiene angehen zu können, will die Bahnchefin den bundeseigenen Konzern grundlegend neu aufstellen: Mehr Verantwortung soll dabei in die Fläche verlegt werden. Regionale Manager sollen künftig darüber bestimmen, wie die Ziele des Konzerns vor Ort erreicht werden können.
Die Managementstrukturen in der Berliner Zentrale will Palla dafür deutlich verschlanken. Auf der Ebene unterhalb des Konzernvorstands sollen rund die Hälfte von derzeit 43 Führungsstellen gestrichen werden. Auch im Berliner Konzernvorstand wurden zwei Posten abgebaut.
Zwar werde die Bahn auch im nächsten Jahr mehr als 20 Milliarden Euro in die Ertüchtigung des Schienennetzes investieren. „Aber die Sanierung der Schiene wird nicht über Nacht erfolgen können“.