Im Gegensatz zum Menschen ist es der Tierwelt ziemlich egal, ob der Tag eine Stunde früher oder später beginnt. „Unsere Tiere zeigen keinerlei Verhaltensauffälligkeiten nach der Zeitumstellung“, sagt ein Sprecher des Tierparks Hellabrunn. Das liegt auch daran, dass die Tiere ihre Nahrung dort nicht jeden Tag zur gleichen Zeit bekommen. „Wir füttern nicht mit der Stechuhr.“ Doch es gibt einen Bereich in der Landwirtschaft, in dem die Zeitumstellung lange ein Faktor war: im Kuhstall. Denn Milchkühe, die plötzlich eine Stunde früher oder später gemolken werden, geben in den ersten Tagen nach der Umstellung oft weniger Milch. Eine Umfrage von „Agrarheute“ zeigte, dass bereits jeder vierte Landwirt seine Tiere an die Zeitumstellung gewöhnt – etwa indem im Vorfeld schon Tag für Tag etwas früher gemolken wird, um den Jetlag zu verringern. „Insgesamt hat die Zeitumstellung in der Landwirtschaft aber an Bedeutung verloren“, sagt Bauernverbandssprecher Markus Peters. Denn immer mehr Milchbauern nutzen ohnehin schon automatische Melkroboter. Und der Zeitdruck durch den Milchfahrer gehört mittlerweile auch schon häufig der Vergangenheit an, weil die Milch aufgrund der Spezialisierung viel flexibler abgeholt wird. dg