„Was ist so wichtig, dass ich meinen Schlaf unterbrechen musste?“, meckerte Waschbär Waldemar. Zusammen mit meinen Entenfreundinnen Klara und Agnes sowie der Biberin Dr. Berta Raspelzahn hockten wir im Halbkreis am Seeufer. Waldemar setzte sich zu uns. Karpfen Franz-Josef schaute uns vom Wasser aus zu, Waldkauz Ulrich vom Geäst eines Baumes aus. Wir Tiere hockten um einen Baumstumpf herum, auf dem sieben ungelenk gefaltete Zettel „Es ist nicht mehr lang bis Weihnachten“, quakte ich. „Da dachte ich, wir könnten heuer wichteln.“ Franz-Josef hatte noch nie davon gehört. „Beim Wichteln beschenkt man sich vor Heiligabend gegenseitig“, sagte die Biberin. „Wer wen beschenkt, wird zuvor ausgelost.“ Dieser Brauch komme aus Skandinavien. Die Zweibeiner dort nennen ihn „Julklapp“ – eine Kombi aus den Wörtern „Jul“ für das Fest der Wintersonnenwende und „klapp“ für „klopfen“. In Norwegen, Schweden und Finnland werfen Zweibeiner verpackte Geschenke nach lautem Klopfen schnell ins Zimmer desjenigen, den sie beschenken wollen, ohne entdeckt zu werden. Das geht auf die „Wichtel“ zurück, die einer Sage zufolge Geschenke verteilen. Und wir Tiere wollten dieses Mal unbedingt „mitwichteln“. Eure Paula