Gauting – Kostbare Funde haben Archäologen in Gauting (Kreis Starnberg) gemacht: Außergewöhnlich reich verzierte Schmuckgegenstände, darunter Fibeln aus Gold und Edelsteinen, Perlen und Anhänger sowie repräsentative Waffen entdeckten Forscherinnen und Forscher in frühmittelalterlichen Gräbern am dortigen Krapfberg. Das teilte das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege am Freitag in München mit. Besonders edel ist der Schmuck einer jungen Frau, die bei ihrem Tod kurz vor dem Jahr 600 kaum älter als 20 Jahre alt gewesen sein dürfte. „56 Perlen aus Glas und Bernstein, drei Goldanhänger und eine Scheibenfibel aus purem Gold mit Granatsteinen haben die Archäologinnen und Archäologen darin gefunden.“ Auffällig sei auch eine Bügelfibel aus feuervergoldetem Silber. „Das Grab der jungen Frau ist als eines der reichsten ihrer Zeit im südlichen Bayern einzuordnen. Ihr teurer Schmuck spricht dafür, dass sie einst eine äußerst modebewusste Trendsetterin gewesen sein muss.“ Die Granatsteine stammten wahrscheinlich aus Indien. Die Funde zeugten also von einer perfekt funktionierenden internationalen Handels- und Verarbeitungskette im Mittelalter.
Der Gautinger Gemeinderat werde demnächst beraten, was mit den Funden geschehen solle. mm/kna