Weißenburg/Nürnberg – Bei den schweren Unwettern am Donnerstagabend ist im fränkischen Weißenburg ein Teil der historischen Stadtmauer eingestürzt. Der 25 Meter lange Abschnitt war sanierungsbedürftig und deshalb abgesperrt. Verletzt wurde niemand. Der entstandene Schaden lasse sich bislang nicht beziffern, sagte ein Sprecher der Stadt. Fachleute haben die Mauer begutachtet.
Die Gewitter hatten in Franken zu Regenmengen von bis zu 68 Litern pro Quadratmeter binnen einer Stunde geführt. Dieser Wert sei unter anderem im oberfränkischen Gößweinstein im Landkreis Forchheim gemessen worden, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes in München. In Nürnberg, wo in Folge des Starkregens zahlreiche Keller vollliefen und Unterführungen überflutet wurden, fielen am Donnerstag zwischen 18 und 19 Uhr rund 47 Liter Regen pro Quadratmeter.
Der Starkregen war laut DWD-Sprecher eine Folge einer subtropischen Luftmasse, die aus dem Südwesten über Franken zog. „Die hat eine enorme Menge an Wasserdampfgehalt gehabt“, sagte der Sprecher. „So ist das zu erklären.“ Bei den kräftigen Gewittern mit Starkregen sind in Franken mehrere Menschen verletzt worden (wir berichteten). In Nürnberg gingen hunderte Anrufe bei Polizei und Feuerwehr ein. Viele Keller und Tiefgaragen liefen voll Wasser. In Oberfranken lag die Zahl der Einsätze im dreistelligen Bereich. Ein 71-Jähriger wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht, nachdem im Kreis Kulmbach ein Baum auf sein fahrendes Auto gestürzt war. In Mittelfranken stürzten 40 Bäume auf eine Straße und begruben zwölf Autos unter sich. Drei Menschen aus den Fahrzeugen mussten vom Rettungsdienst versorgt werden, darunter ein knapp zwei Wochen alter Säugling. dpa