Die Genuss-Boten aus Oberbayern

von Redaktion

ZUM ERNTEDANKFEST Wir stellen fünf Lebensmittel-Erzeuger aus der Region vor

VON REGINA MITTERMEIER UND OLIVER MENNER

München – Einen Lieblingskäse? Klar hat Wolfgang Hofmann den. „Aber das ist jeden Tag ein anderer“, sagt der 62-Jährige vom Tölzer Kasladen (Marktstraße 31, werktags von 9 bis 18 Uhr, Samstag von 8.30 Uhr bis 16 Uhr). Sein Beruf ist so raffiniert wie seine Antwort. Hofmann ist nämlich Affineur. Er veredelt und verfeinert den Käse, indem er ihn in seinem Keller reifen lässt. „Ich trage dazu bei, dass der Käse seinen sortentypischen Geschmack bekommt. Erst bei der Reifung tritt idealerweise der Urgeschmack zutage“, erklärt Hofmann. „Auch Fehler werden dabei entlarvt. Ich entscheide bei jedem Käse, wie und wie lange er reift. Dazu habe ich sechs Reifekeller mit unterschiedlichen Klimabedingungen.“

Wolfgang Hofmann ist einer von vielen Lebensmittelerzeugern in Bayern, die vom Acker bis zur Ladentheke dafür sorgen, dass regionale Spezialitäten auf dem Teller landen. Zum Erntedankfest an diesem Wochenende stellen wir Menschen aus der Region vor, die sich voll und ganz dem Genuss verschrieben haben – und bei denen man direkt einkaufen kann.

Bio-Gemüse aus Großinzemoos

Bei Familie Schöll zum Beispiel dreht sich alles um frisches Gemüse. Der Familienbetrieb in Großinzemoos im Kreis Dachau setzt auf ökologisch angebautes Wurzelgemüse jeglicher Art: Pastinaken, gelbe Rüben, Lauch – alles, was das Herz begehrt. Einen eigenen Hofladen haben sie direkt vor Ort (Kieningweg 2, 85244 Röhrmoos). Dienstag bis Donnerstag sowie am Samstag kann man sich von 8 bis 12 Uhr Gemüse holen, am Freitag von 8 bis 18 Uhr. Während der Spargelzeit ist täglich geöffnet.

Weideochsen aus Miesbach

Der Oberlinner-Hof von Katharina und Tobias Müller liegt etwas abgelegener in der Unteren Wies auf Miesbacher Flur. Dort stehen die die Weideochsen- und Rinder im Mittelpunkt. „Sie stehen von Frühling bis Herbst auf der Weide – sie sollen sich frei bewegen können“, erzählt die Bäuerin. Wer am Hof vorbeikommt, kann auch den Stall anschauen. „Uns ist es wichtig, dass die Kunden genau wissen, wo ihr Fleisch herkommt.“ Im Hofladen (Adresse: Oberlinner 60, 83714 Miesbach), gibts täglich zwischen 6 und 21 Uhr Eier, Aufstriche – und wenn geschlachtet wurde im Frühling und Herbst auf Bestellung auch Gulasch, Bratenstücke und Suppenfleisch in Bio-Qualität. Geschlachtet wird übrigens am Hof – so stressfrei wie möglich für die Tiere.

Feine Öle aus Garting

Toni Lamprecht liegt das Öl im Blut. Mit Leidenschaft betreibt er seit 2011 gemeinsam mit seiner Irmi die Ölmühle Garting in der Nähe von Schnaitsee als Familienbetrieb. „Schon beim Kosten soll man spüren, was in jedem Tropfen unserer Speiseöle steckt“, sagt der 43-Jährige. Für die Auswahl an mittlerweile 30 sortenreinen, natürlich produzierten Speiseölen – alle kalt gepresst – bauen die Lamprechts viele Ausgangsprodukte selbst an. Geöffnet ist wochentags von 8 bis 12 und 14 bis 17 Uhr, samstags von 9 bis 12 Uhr (Garting 2 in 83530 Schnaitsee).

Flüssiges Gold aus dem Pfaffenwinkel

Georg Nagl (66) ist Herr über rund 120 Völker – Bienenvölker. Die Kästen stehen überall im Pfaffenwinkel – vom Starnberger See bis zur Wieskirche. So tragen die Insekten die Aromen des Oberlands zusammen. Alpenrosen und Akazien, Lindenblüten und Löwenzahn – die Bienen machen daraus flüssiges Gold. Das füllt Georg Nagl dann in seiner Bio-Imkerei in Tauting im Kreis Weilheim-Schongau in Gläser. „Wir Imker schützen die Bienen – das ist wichtig für Umwelt und Natur“, sagt der Experte. Gemeinsam mit seiner Frau Gabriele vertreibt er seine Produkte auch daheim in der Huglfinger Straße 11. Neben Honig bieten sie auch handgemachte Bienenwachskerzen, Propolis- und Pflegeprodukte an -–alles selbst hergestellt aus dem, was bei der Imkerei entsteht.

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