Was war Ihre letzte gute Tat?

von Redaktion

Zum St.-Martin-Tag haben wir bekannte Bayern gebeten, uns zu verraten, wie sie zuletzt selbstlos geholfen haben. Das sind ihre Geschichten.

Verena Bentele teilt – aber nicht den Mantel

Verena Bentele sagt es ganz offen: „Ich bin keine leidenschaftliche Köchin.“ Die VdK-Präsidentin sieht sich selbst eher im Team Pasta. Und wenn ihr dann mal etwas anderes als Nudeln so richtig gut gelingt, ist es natürlich ein Segen, wenn die gekochte Portion groß war, sodass sie mehrmals davon essen kann. Neulich ist ihr das mit einem Spaghettikürbis gelungen. Die Zubereitung ist einfach: Der Kürbis wird im Ofen weich gebacken, dann werden die Kerne entfernt und das Fruchtfleisch lässt sich mit einer Gabel spaghettiförmig ablösen. Dazu Tomatensoße, Schafskäse oder Pesto – ein perfektes Essen. Dieses neue Rezept ist Bentele hervorragend gelungen – genau in dem Moment, als ein Freund vorbeikam. Er war von dem Geruch so begeistert, dass Bentele den Kürbis teilte und ihm die Hälfte mitgab. „Abends bekam ich eine Nachricht, wie dankbar er war, dass er nichts kochen musste“, erzählt die 41-Jährige. „Ich habe zwar nicht meinen Mantel geteilt, aber zumindest einen Kürbis.“

Harry G. spielte Chauffeur

Wenn Harry G. nicht auf der Bühne steht, heißt er Markus Stoll. Gegenüber seiner Wohnung hat der Kabarettist vor Kurzem im strömenden Regen eine alte Dame beobachtet. „Sie stand einfach im Regen – ohne Schirm, leicht verwirrt und wackelig auf den Beinen“, erzählt er. „Also bin ich zu ihr rüber.“ Der erste Eindruck, den der 44-Jährige von der Situation hatte, hat sich bestätigt. „Sie war nicht wirklich ansprechbar“, erzählt Stoll. „Auf einem Zettel in ihrer Handtasche habe ich eine Adresse gefunden, sie ins Auto gepackt und nach Hause gefahren.“ Die Anschrift gehörte einem Seniorenheim. Daheim hat die Dame ihren Chauffeur für seine gute Tat belohnt. Mit einer herzlichen Umarmung, wie Stoll erzählt. „Die schönste Umarmung des Jahres!“

Nürnberger Christkind geht einkaufen

Dass das Christkind hilfsbereit ist, ist Ehrensache. Und das gilt nicht nur zur Weihnachtszeit. Nelli Lunkenheimer wurde gerade zum Nürnberger Christkind gewählt. Vor der 17-jährigen Schülerin liegt eine zweijährige Amtszeit. Noch bevor sie ihren Zauber als Christkind versprüht, hat sie aber in der Nachbarschaft schon große Fans. „Ich war in letzter Zeit öfter für meine Nachbarin einkaufen, weil sie es selbst nicht konnte“, erzählt Lunkenheimer. „Sie ist gestürzt und deshalb am Bein operiert worden.“ Gut, dass sie himmlische Hilfe hatte.

Wolfgang Krebs hat ein Herz für Streuner

Kabarettist Wolfgang Krebs unterscheidet genau zwischen größeren und kleineren guten Taten. „Meine letzte größere war ein Benefizauftritt in der Pfarrgemeinde Rottenbuch, bei dem das Eintrittsgeld von 9000 Euro komplett gespendet wurde“, sagt der 57-Jährige. „Es gibt aber auch kleinere Taten: Ich habe vor Kurzem für einen sprachbehinderten Freund bei einer wichtigen Verkaufsverhandlung vermittelt.“ Aber nicht nur dieser Freund dürfte dankbar sein – auch die Streunerkatze aus der Nachbarschaft. Die füttert Krebs nämlich regelmäßig.

Ralf Huber half mit Brettern – und Worten

Ralf Huber war neulich zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Der Chef der oberbayerischen Bauern kam gerade in dem Moment vorbei, als ein Bekannter von ihm mit vollem Getreideanhänger eine Reifenpanne hatte. Der 57-Jährige aus Allershausen im im Kreis Freising bot sofort Hilfe an. „Erst winkte er ab – zwei Minuten später rief er an und fragte, ob ich zurückkommen könnte“, erzählt Huber. Der Landwirt holte einige Bretter, damit gelang es beiden, den Anhänger aufzubocken und den Reifen zu wechseln. „Zu zweit war es schnell gemacht.“ Manchmal, sagt er, reicht aber schon viel weniger, um zu helfen. Er erinnert sich an den schlimmen Hagel im Sommer. Damals rief ihn ein Kollege an, dessen gesamte Ernte zerstört worden war. Huber hörte zu, machte ihm Mut. „Es war nicht viel, aber in dem Moment hat es ihm sehr geholfen.“

Ilse Aigner drückt beim Schafkopf ein Auge zu

Landtagspräsidentin Ilse Aigner denkt natürlich erstmal an ihre Arbeit als Politikerin, wenn sie nach einer guten Tat gefragt wird. „Im ersten Moment fällt mir eine gemeinsame Spendenaktion für einen Abenteuerinklusionsspielplatz in Miesbach ein.“ Außerdem habe sie vermittelt, damit die individuelle Beschulung eines autistischen Kindes fortgesetzt wird. Aber auch als Privatperson gelinge ihr gelegentlich eine gute Tat, sagt sie. „Letztens habe ich jemanden beim Schafkopf gewinnen lassen“, verrät sie und lacht. „Und vergangenes Wochenende habe ich vor Wintereinbruch ein Vogelhäuschen in meinem Garten aufgestellt.“

Angela Ascher tritt für Spenden auf

Für den guten Zweck tritt Schauspielerin und Comedian Angela Ascher gerne auf – und so sammeln sich über das Jahr verteilt so einige gute Taten an. „Bei Christian Springer bin ich letztens für die Seenotrettung aufgetreten und bei der Sternstunden-Sammelaktion bin ich gefühlt schon eine Ewigkeit dabei“, sagt die 45-Jährige. „Privat spende ich wie jeder andere auch bei Katastrophen und für Kriegsgebiete.“ Aber das sei ja keine große Sache.  kwo/sco/ast

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