Unfallopfer findet die Strafe angemessen

von Redaktion

Die Altbürgermeisterin von Baierbrunn, Christine Kammermeier, saß in einem der Unglückszüge – „bedauerlicherweise ganz vorne“, wie sie unserer Zeitung im Strafjustizzentrum berichtet. Sie wurde bei dem Unfall schwer verletzt – eine lange Narbe, die aber sehr gut verheilt ist, zieht sich über ihre Stirn. Doch Groll auf den Angeklagten hegt sie nicht. „Ich nehme es ihm ab, dass er keine Erinnerung an den Unfall hat.“ Und er ist „so schon genug bestraft. Einsperren hätte ich nicht für sinnvoll gehalten, Bewährung ist okay.“ Etwas anders sieht sie die juristische und finanzielle Bewältigung des Unfalls. Die Deutsche Bahn habe sich nie zu einer Entschuldigung durchgerungen. Die Haftpflicht-Stelle der DB habe nur das Notwendigste ersetzt, manche Dinge wie ein ruinierter Mantel oder ihre Armbanduhr seien gar nicht ersetzt worden. Um alles habe sie mit einem Anwalt kämpfen müssen. S-Bahn fährt die Altbürgermeisterin, wenn auch „mit Anspannung“, nach wie vor – „an der Unfallstelle bekomme ich aber richtig Herzbeschwerden.“  dw

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