LIEBE KINDER

von Redaktion

Gestern nieselte es bei uns am See und keine Menschenseele war zu sehen. Tief in mir stieg ein Gefühl der Langeweile auf. Agnes schnatterte: „Du schaust, als wäre dir richtig fad, als würde dir heute das Salz in der Suppe fehlen.“ Das stimmte.

Deswegen flog ich zu Waldemar ins Dorf. Der Waschbär saß auf einem Fensterbrett und beobachtete Zweibeiner beim Abendessen. Die Mutter verzog das Gesicht, als sie die Soße zu den Nudeln probierte und sagte, diese sei versalzen. Waldemar brummte: „Das passiert heute oft, dass Zweibeiner zu viel salzen. Aber früher war Salz einmal sehr wertvoll, es hieß auch ,das weiße Gold‘.“

„Verstehe! Wie wird Salz gewonnen?”, schnatterte ich. „Eine Möglichkeit ist es, Meerwasser in einem Becken verdunsten zu lassen. Zurück bleibt Meersalz. Es gibt aber auch Salzvorkommen unter der Erde. In Bergwerken wird dieses Steinsalz abgebaut. Man kann es auch mit Wasser aus dem Berg herausspülen. Anschließend lässt man das Wasser wieder verdunsten.” Waldemar brummte: „Der Salzhandel war sehr wichtig. Man konnte sogar mit Salz bezahlen. Aber Salz war nicht nur wegen seines Geschmacks so wertvoll. Als es noch keine Kühlschränke gab, konnte man Lebensmittel damit haltbar machen. Man hat zum Beispiel Fleisch in Salz eingelegt. Weil dadurch dem Fleisch die Flüssigkeit entzogen wird, hält es länger.”

Eura Paula

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