„Die Leute sind heiß aufs Fortgehen“

von Redaktion

Christoph Simon ist Chef des legendären„Spinnradl“ am Spitzingsee

Das „Spinnradl“ am Spitzingsee hat einen legendären Ruf. Betrieben wird die Tanzbar, die als wahrscheinlich höchstgelegene Diskothek Deutschlands bekannt ist, von Christoph Simon. „Wir konnten nur ein Wochenende im Oktober aufmachen“, sagt er. „Dabei sind mehr Kosten entstanden als Umsatz.“ Schon damals hat er gemerkt, „dass die Leute heiß aufs Fortgehen sind – die haben Sehnsucht nach dem Nachtleben“.

Der Großteil seiner Mitarbeiter ist auf 450-Euro-Basis angestellt und derzeit abgemeldet. „Die vielen jungen Menschen, die vor der Pandemie bei uns beschäftigt waren, hatten jetzt seit über einem Jahr keine Einkünfte mehr“, sagt er. Sie und auch die Unternehmer selbst werden von der Politik nahezu vergessen, betont Simon. Der Disco-Betreiber bedauert auch, dass er „die vier Festangestellten leider in Kurzarbeit schicken musste“. Die Nebenkosten würden „gerade so“ durch die staatlichen Hilfen gedeckt. Immerhin: Der Vermieter hat die Mietzahlungen aufgeschoben. „Der Turm wird zwar immer höher“, sagt Simon, „aber wenn es wieder so läuft wie davor, wird das kein Problem sein.“

Nebenbei führt er eine weitere Gastronomie. Die bietet Gerichte zum Mitnehmen an und hilft bei der Überbrückung. Christoph Simon kommt zu dem Schluss: In der gesamten Nachtclub-Szene seien alle gleich betroffen. „Einige kleinere Eckkneipen werden vermutlich wegsterben, aber die Großen werden das überstehen.“

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