FLUGHAFEN

Lufthansa fordert deutlich bessere Anbindung

von Redaktion

München/Erding – Der Flughafen München feiert heuer 30. Geburtstag. Ebenso lange gibt es Diskussionen um seine Anbindung. Diese werden nun neu befeuert durch die Lufthansa. „Wenn hier nichts passiert, wird München bald in ökologischer und ökonomischer Sicht in die Bredouille geraten“, sagte Stefan Kreuzpaintner, der bei der Lufthansa für das Drehkreuz München verantwortlich ist, dem Touristik-Medienhaus FVW. Die Lufthansa ist der größte Airline-Kunde und Mitbetreiber des Terminal 2 am Flughafen.

Von der Münchner Innenstadt aus fahren derzeit die S1 und die S8 ins Erdinger Moos. Eine Fahrt dauert meist nicht unter 40 Minuten. Zudem gibt es Expressbusse. Kreuzpaintner kritisiert, dass es neben der S-Bahn nur eine einzige überregionale Anbindung und keine Fernbahnanbindung gebe. „Wir brauchen eine signifikante Verbesserung der Anbindung der bayerischen Fläche und auch aus Österreich“, fordert er. Bis spätestens 2025 solle daher eine Express-S-Bahn her. Das sei die Mindestanforderung. „Bis 2027/28 brauchen wir eine überregionale Anbindung. Und wir brauchen bis Mitte der 2030er eine Fernbahnanbindung. Je schneller, desto besser.“

Der Freistaat als Haupteigner des Airports hatte unlängst einen Vier-Stufen-Plan veröffentlicht, der die Anbindung verbessern soll. Gerade eine Express-S-Bahn ist aber abhängig davon, wann die Zweite Stammstrecke fertig wird. Weitere Verbesserungen der Anbindung liegen noch in weiter Ferne, etwa durch den viergleisigen Ausbau der Bahntrasse zwischen Daglfing und Johanneskirchen. Bei dem Milliarden-Projekt ist nach wie vor ungeklärt, wie die Gleise verlaufen sollen.

Noch 2019 zählte der Franz-Josef-Strauß-Flughafen mit rund 48 Millionen Passagieren zu den zehn verkehrsreichsten Drehkreuzen in Europa. Zwischen 2000 und 2008 war der Plan verfolgt worden, eine etwa 37 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitstrasse zu errichten, über die der Flughafen via Magnetschwebebahn in zehn Minuten zu erreichen gewesen wäre. Der „Transrapid“ hätte bis zu 350 Stundenkilometer erreicht und wäre weitgehend im Zehn-Minuten-Takt gefahren. Das Projekt wurde nicht realisiert, unter anderem wegen der enormen Kosten von mehr als drei Milliarden Euro. ska

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