Ruhetage, weil der Koch fehlt

von Redaktion

München – Ein Bruttogehalt von 6000 Euro würde Gennaro Bussone einem Koch mit Erfahrung zahlen. „Dazu kommen bezahlter Urlaub, ein Ticket für die U-Bahn sowie eine Unterstützung für die Miete“, sagt der Betriebsleiter der gleichnamigen Trattoria in München-Thalkirchen. Trotz der Boni findet der 58-Jährige keinen. „Die Anzeige im Internet haben sich zwar 250 Leute angeschaut, aber nur zwei davon haben sich gemeldet. Ein Fiasko – und das geht seit Jahren so.“ Auch Küchenhilfen, Abräumer und Barkräfte sucht Bussone, der die Trattoria seit 31 Jahren führt. „Die Leute wollen einfach nicht mehr in Doppelschichten und am Wochenende arbeiten“, sagt er.

Jetzt bleibt die Trattoria sonntags und montags zu. „Zwei Ruhetage hätte es früher nicht gegeben. Corona hat viel verändert – den jungen Leuten ist ihre Freizeit wichtiger als gutes Geld.“ In der Pandemie musste Bussone Personal reduzieren. Zurück kam niemand. „Ohne unsere Tochter Laura, die immer einspringt, und meinen Schwiegersohn, der gerade Pizzabäcker, Koch und Hilfskoch in einem ist, müssten wir zusperren“, sagt er. „Motiviertes Personal zu finden, ist so schwer wie im Lotto zu gewinnen.“ C. SCHRAMM

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