Schmerzen nicht einfach übergehen

von Redaktion

Wer die Zähne zusammenbeißt, riskiert eine chronische Entwicklung – Vorsorgen mit Checks und Impfungen

Regelmäßig den Blutdruck zu kontrollieren, ist gerade im höheren Alter wichtig. © Smarterpix

München – Frohgemut im Alter: Das lässt sich schlecht vereinbaren mit Schmerzen – schon gar nicht, wenn diese chronisch werden. „Schmerzen sind Warnsignale unseres Körpers, die wir unbedingt ernst nehmen sollten“, appelliert Dr. Marianne Koch. Als Ärztin war sie viele Jahre lang Präsidentin der deutschen Schmerzliga und ist froh, dass inzwischen die Schmerzbehandlung als fester Teil des Medizinstudiums unterrichtet wird. Sie rät jedem, der von Schmerzen betroffen ist, diese untersuchen zu lassen, denn die Ursachen können sehr unterschiedlich sein: „Es ist nicht ratsam, die Zähne zusammenzubeißen“, warnt sie: Denn dann kann nicht nur die Ursache, zum Beispiel eine Entzündung, immer schlimmer werden – sondern die Schmerzen auch chronisch.

„Solange nichts weh tut, brauche ich keinen Arzt!“ Diesen Spruch sollte man keinesfalls beherzigen, warnt Koch. „Lassen Sie regelmäßig Ihren Blutdruck, die Herzaktion und den Zustand Ihrer Gefäße kontrollieren. Und sorgen Sie sich um Ihren Körper“, appelliert sie. Um einer schmerzhaften Gürtelrose vorzubeugen, rät sie zur Impfung gegen das Herpes-Zoster-Virus, das auch die Windpocken verursacht und danach im Körper verbleibt – und wieder ausbrechen kann, wenn das Immunsystem nachlässt. Die Kosten werden in Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen ab dem 60. Lebensjahr generell übernommen, schon ab 50 bei Vorerkrankungen wie etwa Diabetes.

Machen Sie die Vorsorgeuntersuchungen und Gesundheitschecks. Die wichtigsten Untersuchungen zur Vorsorge gegen Krebs sind: Brustkrebsvorsorge (Mammografie-Screening für Frauen ab 50 Jahren, klinische Untersuchung der Brust ab 30), Darmkrebsvorsorge (ab 50 Jahren), Gebärmutterhalskrebsvorsorge (ab 20 Jahren bei Frauen), Hautkrebsvorsorge (ab 35 Jahren) und Prostatakrebsvorsorge (ab 45 Jahren bei Männern).

Insbesondere für Frauen, die ein höheres Osteoporose-Risiko haben als Männer, rät Dr. Marianne Koch auch hier zur Vorsorge. Wenn die die Knochen stabilisierende Östrogenproduktion in den Wechseljahren nachlässt, sollten Frauen zu einer strahlungsarmen Untersuchung der Knochendichte der Lendenwirbelsäule und des Oberschenkels mittel einer DXA-Messung gehen: „Die Untersuchung kostet zwischen 40 und 50 Euro, falls die Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt“, sagt die Ärztin. Gut investiertes Geld, wenn so ein Schwund der Knochen durch therapeutische Maßnahmen frühzeitig eingebremst wird.SUSANNE SASSE

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