Zögerliche Haltung bei Waffen irritiert

von Redaktion

Zum Artikel „Student trägt Waffe in der LMU“ (Bayernteil):

Der Beitrag zu dem Studenten, der offen eine Schreckschusspistole zur Vorlesung in die Ludwig-Maximilians-Universität in München – der Uni, in der ich vor knapp 40 Jahren selbst Student war – mitbrachte, hat mich sowohl stutzig als auch traurig gemacht.

Die Universitätsleitung hat sich erst nach einiger Zeit dazu durchgerungen, das Tragen und auch Mitbringen von Waffen zu verbieten. Das Benutzen von E-Zigaretten war vorher schon verboten. Ich erinnere mich an das Münchner Olympia-Attentat, das sich heuer zum 50. Mal jährt (ich war damals 14 Jahre alt), und den Oktoberfest-Anschlag 1980 und leider nicht zuletzt an den Anschlag eines Jugendlichen im Olympia-Einkaufszentrum 2016.

All dies hat die Universitätsleitung der LMU nicht hellhörig werden lassen? Freiheit der Lehre ist gut. Freiheit, auch Andersdenkende anzuhören, auch. Aber hat Freiheit nicht auch ihre Grenzen – dort, wo andere durch meine Symbolik (das Tragen einer Waffe) irritiert sind oder sich gar bedroht fühlen? Musste sich die Universitätsleitung erst dazu durchringen, dieses Freiheitsgebot zu beschränken? Mich irritiert die zögerliche Haltung einer der Forschung und Lehre verpflichteten Hochschulleitung.

Helmut Binder

Rosenheim

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