CDU-Chefist in der Realität angelangt

von Redaktion

Zur Politik von CDU und CSU (Politikteil):

Friedrich Merz, Vorsitzender der CDU/CSU-Union, hat momentan zwei Probleme zu lösen. Erstens: Er stemmt sich vehement gegen „verfrühte Personaldebatten“, in denen es darum geht, wer in zwei Jahren als „Kanzlerkandidat der Herzen“ ins Rennen gehen darf, um die irrlichternde Berliner Ampel abzulösen. Wichtig für Merz ist, dass die Union aus den „Fehlern“ der vergangenen Bundestagswahl gelernt hat und dass sich diese nicht wiederholen. Das zweite, durchaus größere Problem für Friedrich Merz ist allerdings, dass er nolens volens „in der Realität angelangt ist“ und er seinen Parteifreunden klarmachen möchte, dass das „Umfragehoch der AfD“ nicht von ungefähr kommt und es nicht angeht, eine bundesweit demokratisch gewählte Partei von nahezu 20 Prozent einfach zu ignorieren und den „Brandmauer-Befürwortern“ zuzujubeln. Das könnte sich letztlich sogar als Bumerang erweisen. Man mag die AfD mögen oder ablehnen und auch bekämpfen, muss sich aber ehrlicherweise auch darüber im Klaren sein, dass letztlich zahlreiche AfD-Sympathisanten keine „Rechten oder Nazis“ sind, sondern frustriert abgesprungene Unionswähler.

Jürgen Engelhardt

Stephanskirchen

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