Ein Geben und Nehmen

von Redaktion

Zur Berichterstattung über Blockabfertigung und Brenner-Nordzulauf (Regionalteil):

Ein Ende des Ärgers um die Blockabfertigung ist nicht abzusehen, besonders nachdem Italien und auch unser Verkehrsminister kein Interesse an dem als Kompromiss vorgeschlagenen Slot-System zeigen. Die von Österreich geforderte Verlagerungspflicht (Straße – Bahn) läuft ins Leere, weil die derzeitige grenzüberschreitende Bahnkapazität über den Brenner nicht ausreicht. Also gilt es, die Tiroler davon zu überzeugen, dass auch wir die Verlagerung wünschen, und deshalb den Nordzulauf in Deutschland fertigstellen werden – in welcher Form muss der Bundestag entscheiden, aber es gibt wohl keine echte Alternative zur Neubautrasse der DB. Man kann davon auszugehen, dass die Tiroler die Blockabfertigung mindestens bis zu diesem Zeitpunkt weiterführen werden (2025). Es wäre schön, wenn man sich früher einigen könnte.

Vielleicht könnte dazu beitragen, wenn wir die von Österreich gewünschte und von uns vertraglich zugesagte Prüfung einer Verbesserung des innerösterreichischen Bahnverkehrs durch eine Verbindung der Neubautrasse mit der Strecke Rosenheim-Salzburg baldmöglich vornehmen würden. So mancher wird nun einwenden, dass Nordzulauf und Bahnverbindung Innsbruck-Salzburg nichts miteinander zu tun haben, aber auch im Verhältnis der Nachbarländer gilt der Grundsatz des Gebens und Nehmens. Zudem wäre der Zeitpunkt passend, weil die Vorplanungen im Abschnitt Innleiten-Kirnstein noch nicht abgeschlossen sind.

Aufmerksame Prozessbeobachter werden vielleicht schon bemerkt haben, dass in der Bauphase ein Verladebahnhof im Kreuzungsbereich der Strecken vorgesehen ist, der ohne große Eingriffe zu einer dauerhaften Streckenverbindung erweitert werden könnte.

Manfred Kreibig

Pocking

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