Zum Bericht „Energie um 41 Prozent teurer“ (Politikteil) und „Aiwangers Werbetour für den Windpark“ (Bayernteil):
Nun ist die Kostenexplosion für Energie auch in den Medien angekommen. Wir zahlen 41 Prozent mehr als noch vor wenigen Jahren. Das stimmt. Jeder kennt neben den Benzinpreisen seine horrende Stromrechnung. Es heißt, der Strom sei um 22 Prozent teurer geworden.
Und der Schuldige ist auch gleich gefunden: Die Netzentgelte sind es. Kein Wort von Isar 2, dem sichersten und leistungsfähigsten Kernkraftwerk auf der ganzen Welt, das wir vor nicht einmal einem Jahr ohne Not mitten in der Krise einfach so abgeschaltet haben. Isar 2 hatte mehr als elf Prozent des bayerischen Strombedarfs gedeckt, zuverlässig und zu unschlagbar günstigen Herstellkosten von weniger als drei Cent pro Kilowattstunde. Und mit einem gut ausgebauten Transportnetz ins bayerische Chemiedreieck.
Die 1000 neuen Windräder, die Söder und Aiwanger gerne auch in unseren Wäldern bauen lassen möchten, werden Isar 2 bei weitem nicht ersetzen können. Es weht in Bayern halt bevorzugt keine Brise wie am Meer. Daher muss man ordentlich zuschießen, um so ein Windrad profitabel zu machen! Mindestens elf Cent pro Kilowattstunde an garantierter Einspeisevergütung werden daher ausgelobt an geneigte Investoren, damit sie solchen Unsinn finanzieren. Die Vervierfachung der Herstellkosten versucht man über ein ausgeklügeltes System aus Börsenpreisen und Schuldenfonds zu kaschieren: An der Strombörse wird der Windstrom zu Centpreisen verramscht. So hält man die Mär vom billigen grünen Strom aufrecht. Die Differenz zur hohen Einspeisevergütung wird über neue Schulden auf unsere Kinder und Enkel abgewälzt. Da werden mehrstellige Milliardenbeträge zusammenkommen. Und wenn der Wind dann mal nicht bläst, wie so oft? Dann nehmen wir gerne den Atomstrom aus Frankreich und Tschechien, und den Kohlestrom aus Polen. Bravo.
Dr. Andreas Strasser
Bruckmühl
Ich habe gerade eine Nachricht von meinem Stromversorger erhalten, dass der Strompreis ab dem ersten April erneut deutlich steigen wird. Dabei erinnere ich mich an einen kleinen Artikel in den OVB-Heimatzeitungen vor einigen Wochen. Darin wurde berichtet, dass einer der großen deutschen Stromlieferanten, RWE, in der Vergangenheit einen jährlichen Durchschnittsgewinn von etwa zwei Milliarden Euro pro Jahr hatte. Im vergangenen Jahr waren es sogar acht Milliarden Euro! Bei den anderen großen Stromversorgern dürfte es ganz ähnlich aussehen.
Es wurde sogar extra ein Gesetz geschaffen, mit dem man sogenannte „Übergewinne“ abschöpfen könnte. Aber dieses Gesetz wird nicht angewandt, weil es „zu kompliziert“ sei. Ich verstehe nicht, warum dieser Schildbürgerstreich von der Opposition und den Medien überhaupt nicht thematisiert wird. Die Regierung sucht doch verzweifelt nach Milliarden.
Dazu hätte ich noch ein paar Ideen: Versteuert endlich Flugbenzin genauso wie Autobenzin. Auch ist mir bekannt, dass Schiffsdiesel für Kreuzfahrtschiffe immer noch steuerfrei ist.
Harald Höller
Raubling
Der Co-Parteichef der Grünen, Omid Nouripour, lobte in seiner Aschermittwochsrede vor allem Robert Habeck. „Für seine Leistungen müsse man ihm irgendwann ein Denkmal setzen“. Da muss ich ihm wirklich recht geben. Er muss ein Denkmal dafür bekommen, für das, was er sich alles geleistet hat.
Angefangen von der Forderung nach einer Gasumlage, seinem missratenen Heizungsgesetz, dem Abschalten der letzten drei Atomkraftwerke, dem Anhäufen von Milliardenschulden (er nennt sie “Sondervermögen“), dem gebrochenen Versprechen, die einkassierten CO2-Steuern wieder an die Bürger zurückzugeben und die Streichung von Subventionen in der Landwirtschaft, ohne vorher seinen Parteifreund und Bundes-Landwirtschaftsminister Özdemir überhaupt informiert zu haben. Der will nun, um wieder etwas Geld in die leere Staatskasse zu bringen, eine Fleischsteuer einführen, die er verschleiernd „Tierwohlsteuer“ bezeichnet. Die belastet die Ärmsten am meisten und hilft den Bauern am wenigsten.
Vor gut einer Woche hat sich Habeck dann der Presse gestellt und mit mitleidserregender Trauermiene festgestellt, dass die deutsche Industrie nicht mehr konkurrenzfähig ist.
Als einziges Industrieland ist Deutschland in eine Rezession gerutscht, alle anderen haben Wachstum. Viele unserer Nachbarländer wollen neue Atomkraftwerke bauen, um ihre Stromversorgung sicherzustellen. Wir schalten unsere besonders sicheren Kernkraftwerke ab und verbrennen dafür schmutziges Fracking-Gas und Kohle. Der Strompreis ist so hoch wie kaum in einem anderen Land. Die Löhne ebenso. Da ist es kein Wunder, dass viele Betriebe Deutschland den Rücken kehren und ins Ausland gehen. Es ist toll, zu sehen, was sich die Ampel in zwei Jahren so alles geleistet hat.
Richard Eder
Stephanskirchen
Was erlauben sich die Bürger, gegen den Willen der Staatsregierung in Mehring einen Windpark in den Wald zu bauen und Widerstand zu leisten? Ist dies nicht eine Delegitimierung des Willens der Obrigkeit? Nein, ist es nicht, denn es sprechen viele Fakten dagegen. Windräder im Wald sind und bleiben ein Naturfrevel, denn hier werden eine Unzahl von Bäumen geopfert, um Schneisen zum Transport einzuschlagen, damit die gigantischen Teile vor Ort gebracht werden können. Das Betonfundament eines solchen Windrads hat einen Durchmesser von rund 40 Metern bei einer Tiefe von vier Metern und verbraucht 1500 Tonnen Beton und 200 Tonnen Stahl. Jetzt gehört diese Gegend auch noch zum bayerischen Schwachwindgebiet und wer weiß, dass der Stromertrag einer Windkraftanlage in der dritten Potenz zur Windgeschwindigkeit steht (halbe Windgeschwindigkeit bedeutet ein Achtel Stromertrag), der zweifelt auch an der Rentabilität solcher Anlagen.
Nein, der Staat und Herr Aiwanger bauen keine Windräder, er stellt nur den Wald zur Verfügung. Es sind Privatinvestoren, die das Risiko tragen müssen und ob sie es wirklich tun, ist immer noch unklar. Dieser Windpark löst kein Energieproblem, denn dazu weht der Wind nicht stetig. Nur etwa 20 Prozent der installierten Leistung steht übers Jahr als Ertrag zur Verfügung. Der Energiemangel in diesem Industrie-Dreieck bleibt bestehen.
Dass dieser real ist, zeigt, dass ein spanisches IT-Unternehmen, das sich dort ansiedeln wollte, wegen Strommangel dankend abgewunken hat. Es ist auch zu erwarten, dass die dort ansässige Industrie, wie Wacker, für neue Investitionen mit höherem Energiebedarf sich andere Standorte suchen wird. Dies alles wäre nicht notwendig gewesen, hätte man das Kernkraftwerk Isar 2, das gleich um die Ecke liegt, nicht abgeschaltet. Es ist nicht zu spät, dies zu korrigieren.
Herbert Sax
Großkarolinenfeld