Medienvielfalt stärkt die Demokratie

von Redaktion

Zum Bericht „Sonst hat Demokratie keine Chance“ (Politikteil):

Die Medienlandschaft in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend verändert. Neben den klassischen Print- und Rundfunkmedien haben sich neue, digitale Informationsquellen etabliert, die zur Vielfalt der Meinungen und Perspektiven beitragen. Diese Entwicklung ist eine Chance für die demokratische Gesellschaft – nicht ihre Schwächung.

Ein Blick zurück zeigt: In den 1980er/90er-Jahren war es in der journalistischen Praxis gängig, Ereignisse sachlich darzustellen und die Einordnung dem Leser zu überlassen. Inzwischen übernehmen viele klassische Medien verstärkt eine bewertende, teilweise moralisierende Rolle. Dabei wird oft der Eindruck vermittelt, es gebe eine objektiv richtige Haltung zu politischen und gesellschaftlichen Fragen.

Ein Teil der Leserschaft lehnt diesen Wandel ab. Nicht, weil sie kein Interesse an Informationen hätte, sondern weil sie sich eine respektvolle, eigenständige Meinungsbildung wünscht. Viele Menschen wollen sich nicht durch Medien oder Politik pädagogisch erziehen lassen. Sie möchten sich umfassend informieren und ihre Schlüsse selbst ziehen.

Diese Haltung zeigt sich auch im Nutzungsverhalten. Während die Auflagen klassischer Medien sinken, gewinnen neue, teils unabhängige Formate an Bedeutung. Das ist keine Abkehr vom Informationsbedürfnis, sondern Ausdruck eines sich wandelnden Anspruchs an Medienkompetenz und Pluralität.

Die Wahlbeteiligung in den vergangenen Jahren war so hoch wie seit den 1980er-Jahren nicht mehr. Das legt nahe, dass mehr Informationsangebote zu mehr politischer Teilhaben und Aktivität führen. Fazit: Medienvielfalt stärkt die Demokratie. Unterschiedliche Sichtweisen und unabhängige Informationsquellen ermöglichen eine breitere, eigenständige Meinungsbildung.

Hubert Kirmaier

Edling

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