Nahrungsergänzungsmittel gibt es für Erwachsene und speziell auch für Kinder. Sie sind häufig zu hoch dosiert und teuer und mitunter der Gesundheit gar nicht zuträglich. Etliche der Mittel, die die Verbraucherzentralen unter die Lupe genommen haben, enthalten so viele Vitamine, dass sogar die empfohlenen Höchstmengen für Erwachsene und Jugendliche überschritten werden. Das Motto „Viel hilft viel“ ist hier fehl am Platz. Zu viel des Guten kann der Gesundheit von Kindern schaden.
Jedes zehnte Kind in Deutschland bekommt täglich Nahrungsergänzungsmittel oder mit Vitaminen und Mineralstoffen angereicherte Lebensmittel, einige sogar beides. Die Produkte sollen beispielsweise die Abwehrkräfte stärken oder die Konzentrationsfähigkeit erhöhen.
Die Verbraucherzentralen haben 26 Nahrungsergänzungen für Kinder stichprobenartig überprüft. Das Ergebnis: Die Produkte sind meist zu hoch dosiert, was negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Bei 85 Prozent der Produkte lag mindestens eines der Vitamine oder einer der Mineralstoffe über dem Referenzwert für Vier- bis Sieben-Jährige der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Mehr als die Hälfte überschritt sogar die vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vorgeschlagenen Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungen oder erreichte sie fast, was besonders kritisch ist, denn die Höchstmengen des BfR sind für Personen ab 15 Jahren vorgesehen.
Die fettlöslichen Vitamine A oder D zum Beispiel können sich bei einer Überdosierung im Körper anreichern und sich in Form von Kopfschmerzen, Übelkeit oder Müdigkeit auswirken. Verbindliche Höchstmengen für Nährstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sind daher nötig. Dabei müssen auch die spezifischen Bedürfnisse von Kindern berücksichtigt werden. Bis zu einer verbindlichen Regelung sind Nahrungsergänzungsmittel für Kinder keine ausreichend sichere Produktgruppe.
Vor allem Produkte in Form von Bonbons oder Bärchen bergen die Gefahr, mit Süßigkeiten verwechselt und in größeren Mengen verzehrt zu werden. Die gesundheitsbezogenen Angaben, beispielsweise zur Steigerung der Leistungsfähigkeit oder Gehirnfunktion, waren bei den untersuchten Produktverpackungen zwar überwiegend zulässig, vermittelten nach der Auffassung der Verbraucherschützer dennoch oft ein falsches Bild. Denn Wortbestandteile werden von den Herstellern oft einfach weggelassen oder hinzugefügt und führen so zu überzogenen Versprechungen.
Kinder haben beim Essen und Trinken oft ihren eigenen Kopf. Eltern sind dann schnell in Sorge, dass sie zu wenig Nährstoffe aufnehmen, kränkeln oder in der Schule nicht mitkommen. Natürlich ist dann der Gedanke an Nahrungsergänzungen naheliegend. Aber die können eben Risiken bergen und sollten wenn überhaupt nur nach ausreichender Diagnostik eines Kinderarztes und nur innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens eingenommen werden.
Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung an der frischen Luft sind und bleiben die Voraussetzung für eine gute Entwicklung der Kinder. Und noch etwas: Ein Verzicht auf Nahrungsergänzungsmittel ist außerdem gut für den Geldbeutel. Die im Marktcheck untersuchten Nahrungsergänzungsmittel schlagen mit bis zu 522 Euro pro Kind im Jahr zu Buche – ohne erwiesenen Nutzen.
Zerdrückte Bananen
Zutaten: Eine reife Banane zerdrückt, ein Apfel geraspelt, drei Esslöffel Haferflocken, Saft einer halben Zitrone, ein Esslöffel Sesam, ein Becher Naturjoghurt
Zubereitung: Alle Zutaten mischen und genießen.