Die Stiftung Warentest hat in der Februar-Ausgabe ihrer Zeitschrift „Finanztest“ 132 Kinder- und Jugendkonten untersucht. Fazit: Fast alle untersuchten Konten sind umsonst – aber nicht bei jedem Konto sind alle Leistungen inklusive. „Die Jugendkonten unterscheiden sich vor allem darin, ab welchem Alter das Konto eröffnet werden kann und wie lange es die günstigen Konditionen gibt“, so Kerstin Backofen von „Finanztest“. Für manche Banken sei aber nicht nur das Alter, sondern auch der Status der jungen Leute als Schüler, Studierende oder Azubis eine Bedingung.
Das sollten Kinder- und Jugendkonten bieten
Laut Stiftung Warentest sollte ein Kinder- oder Jugendkonto bestimmte Bedingungen erfüllen. So sollte die Kontoführung gratis sein, genauso die Girokarte. Ebenfalls wichtig: Das Geldabheben an Automaten in der Nähe des Wohnortes sollte gratis sein, da an fremden Automaten bis zu fünf Euro an Gebühren anfallen.
Das richtige Alter für die Kontoeröffnung
„Den idealen Zeitpunkt für das erste Girokonto gibt es nicht“, schreiben die Experten. In der Branche gilt die Faustregel: Kinder ab zwölf Jahren haben in der Regel die Fähigkeit, eigenverantwortlich über das eigene Geld zu verfügen.
Kosten für Überweisungen
Nicht nur Abhebungen können ins Geld gehen. Auch für Überweisungen per Beleg werden mitunter Gebühren fällig. Manche Institute stellen dafür bis zu 1,50 Euro pro Überweisung in Rechnung. Sinnvoll ist es daher unter Umständen, gleich ein Online-Konto zu eröffnen. Hier lässt sich nicht nur der Kontostand überprüfen, Online-Überweisungen sind meist gratis.
Gebühren ab einem bestimmten Alter
Ebenfalls zu beachten: Die meisten Jugendgirokonten sind nur bis zu einem bestimmten Alter kostenlos. „Danach können Gebühren fällig werden“, warnen die Tester. Die Banken würden darüber in der Regel aber rechtzeitig informieren.
Abheben am Automaten
„Für reisende Jugendliche ist ein Konto das beste, das kostenloses Geldabheben im Ausland ermöglicht“, rät die Stiftung Warentest. Für Auslandsreisen sinnvoll sei eine Kreditkarte zum Girokonto, die es für Minderjährige als Prepaid-Karte gebe. „Dann können Eltern Geld auf die Karte laden und das Guthaben aufstocken, wenn es nicht reicht.“ Bei Abhebungen im Inland kann ein Limit sinnvoll sein, entweder ein Höchstsatz pro Monat oder pro Woche.
Diese Banken wurden untersucht
Unter anderem hat die Stiftung Warentest folgende Konten untersucht.
. Das „Startkonto“ der Commerzbank ist für Kinder ab 7 Jahren inklusive Girokarte. Eine Prepaid-Kreditkarte gibt es ab 14 Jahren, sie ist bis zum Alter von 18 Jahren gratis. Eine Überweisung per Beleg kostet 1,50 Euro.
. „Das Junge Konto“ der Deutschen Bank kann ab Geburt eröffnet werden, die Girokarte gibt es ab 7 Jahren. Eine Prepaid-Kreditkarte gibt es nicht. Überweisungen per Beleg sind bis zum Alter von 18 gratis.
. Das „Startkonto“ der HypoVereinsbank ist für Kinder ab Geburt, die Girokarte gibt es ab 12 Jahren. Ab diesem Jahr ist auch eine Prepaid-Kreditkarte erhältlich, sie kostet für Kinder und Jugendliche zehn Euro im Jahr. Überweisungen per Beleg kosten 90 Cent.
. Das Konto „Giro Flex“ der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg kann ab Geburt eröffnet werden, die Girokarte gibt es ab 7 Jahren. Eine Prepaid-Kreditkarte ist ab 11 erhältlich und bis zum 18. Lebensjahr umsonst. Überweisungen per Beleg sind kostenlos.
. Das „Giro Start“ der PSD München gibt es ab Geburt, die Girokarte gibt es ab 7 Jahren. Eine Prepaid-Kreditkarte ist ab 15 Jahren erhältlich – für 30 Euro. Fünf Überweisungen im Monat per Beleg sind kostenlos.
. „Mein Konto“ der VR Bank Rosenheim Chiemsee ist für Kinder ab Geburt, die Girokarte gibt es ab 8 Jahren. Eine Prepaid-Kreditkarte für Kinder und Jugendliche gibt es nicht. Dafür sind Überweisungen per Beleg umsonst.
Weitere Informationen
zu allen untersuchten Konten sind kostenlos erhältlich: www.test.de/jugendkonten