Melanie M.: „Ich bin 58 Jahre alt, verheiratet, mein Mann und ich leben in einer eigenen Immobilie. Wir sind schuldenfrei. Mein Mann ist Beamter und bereits in Pension. Ich bin im öffentlichen Dienst beschäftigt.
Von der Debeka wurde mir nun das folgende Angebot unterbreitet: Debeka Global Shares, eine Rentenversicherung mit Fondskomponenten und sehr flexiblen Optionen. Man kann monatlich mit einem festen Betrag ansparen oder auch einen Einmalbetrag einsetzen. Bezüglich des Kapitaleinsatzes kann man unter fünf Renditechancen wählen, von „sehr sicherheitsorientiert“ bis „sehr renditeorientiert“. Außerdem kann eine sehr flexible Hinterbliebenenabsicherung vereinbart werden. Das Finanzmanagement hat die Debeka selbst übernommen. Wer das Fondsvermögen genau verwaltet (Name, Befähigung) geht aus den Unterlagen allerdings nicht hervor. Meine Frage wäre nun, ob Ihnen über diese Rentenversicherung (Geld „parken“ und vermehren bis zum Ruhestand) bereits belastbare Informationen vorliegen?“
Beim Debeka Global Shares handelt es sich um einen internen Fonds im Sinne des Versicherungsaufsichtsgesetzes. Dieser Fonds hat derzeit circa 51 Prozent in den ETF ishares Stoxx Europe 600 (600 bedeutendste Unternehmen Europas) angelegt. Zweitgrößte Position ist der ishares S&P (amerikanischer Index) mit gut 25 Prozent. Es deutet also alles darauf hin, dass es sich um einen Dachfonds mit ETF handelt. In der Versicherungslösung wird dann dieser Fonds mit anderen Anlagen gemischt, die dann zum Beispiel die gewählte Garantie je nach gewählter Risikoeinstellung sicherstellen sollen. Als Mindestanlagedauer sollten Sie bei Versicherungen immer zehn bis zwölf Jahre ansetzen, sonst schlagen die Kosten zu sehr zu Buche.
Die Debeka weist zum Beispiel in ihren Produktinformationsblättern zu verschiedenen Laufzeiten und Risikoeinstellungen Kosten von circa 3,2 Prozent aus, wenn Sie die Versicherung nach zwölf Jahren einlösen. Würden Sie bereits nach sechs Jahren kündigen, liegen die Kosten bei 8 Prozent. Doch auch 3,2 Prozent ist – zwar eine im Vergleich mit anderen Versicherungen übliche und eher günstige – absolut gesehen hohe Kostenquote. Sie müssen diese 3,2 Prozent pro Jahr ja erst einmal verdienen, bevor irgendein Euro für Sie übrig bleibt.
Daher empfehle ich Ihnen, sich selbst um Ihre Anlagen zu kümmern. Ein Mix aus Festgeldtreppe und Aktien-ETF bringt Ihnen sicherlich einen besseren Ertrag. Aber es macht natürlich etwas mehr Mühe und Sie müssen sich auch während der Zeit bis zum Ruhestand ab und an kümmern. Verrenten könnten Sie das Geld übrigens zu Rentenbeginn immer noch, sollten Sie unbedingt eine Rente wünschen. Alternativ können Sie sich aber dann auch einen Entnahmeplan „bauen“.