Wie sich der Lebensmittel-Müll verringern lässt

von Redaktion

In Deutschland landen über sechs Millionen Tonnen Lebensmittel ungenutzt im Müll. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) startet nun ein Forum, das über Gegenstrategien berät.

Ein Ergebnis: Die Online-Plattform namens Eco, auf der „Angebots- und Bedarfsdaten“ bei Handel und Industrie auf der einen und den Tafeln, die Lebensmittel an Bedürftige weiterverteilen, auf der anderen Seite erhoben werden. Aber auch privaten Verbrauchern kommt eine wichtige Rolle zu.

Was ist das Problem?

Jeder Verbraucher in Deutschland wirft laut Bundeslandwirtschaftsministerium pro Jahr 75 Kilogramm Lebensmittel in den Müll. Einer aktuellen Studie zufolge enden demnach in der Bundesrepublik fast zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr als Abfall. Die Hälfte wäre laut den Verfassern theoretisch vermeidbar. Etwas mehr als die Hälfte der Lebensmittelabfälle oder 6,14 Millionen Tonnen fällt dabei in den Privathaushalten an, das ist der mit Abstand größte Anteil.  Dazu kommen Verluste bei Erzeugung, Verarbeitung, im Handel und in Restaurants.

Wie kann man Verschwendung schon beim Einkauf vermeiden?

Vor dem Einkauf planen und einen Einkaufszettel schreiben.  Nicht hungrig einkaufen. Sonst ist die Gefahr von Spontankäufen groß, die dann oft im Müll landen. Im Zweifel lieber zur kleineren Packung greifen.

Wie werden Lebensmittel richtig gelagert?

Obst und Gemüse gehören im Kühlschrank ganz unten ins Gemüsefach, Fisch und Fleisch auf die unterste Ablage, Milchprodukte auf die mittlere, Käse und Speisereste auf die oberste. Eier, Butter und Getränke haben ihren Platz in der Tür. Mit Ausnahme von Obst und Gemüse sollte alles gut verpackt sein.

Nicht in den Kühlschrank gehören Brot, Speiseöle, Kartoffeln, Auberginen, Avocados, Tomaten und die meisten Südfrüchte. Kartoffeln und Zwiebeln brauchen einen trockenen, dunklen Ort. Brot bleibt in der Brotbox oder im Steinguttopf länger frisch. Käse am besten am Stück kaufen und in ein beschichtetes Papier einschlagen. Angebrochene Packungen – Mehl, Reis oder Nüsse – in dicht schließende Behälter umfüllen. Geöffnete Konserven umfüllen und schnell verbrauchen.

Was tun bei Schädlingen oder Schimmel?

Vorräte regelmäßig kontrollieren und bei Befall entsorgen. Bei Schimmelbildung an Brot, Joghurt, Marmelade und Käse (Weich- wie Hartkäse) die ganze Packung wegwerfen. Bei Nüssen, Zitrusfrüchten, Beeren, Gemüse wie Tomaten, Paprika, Auberginen, Gurken oder Zucchini sowie Wurzelgemüse sollten mindestens die befallenen Früchte entsorgt werden.

Was ist der Unterschied zwischen Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum?

Lebensmittel sind bei richtiger Lagerung auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums meist noch eine Weile genießbar. Erst schauen, dann riechen, dann schmecken. Wirkt alles normal, steht dem Genuss in der Regel nichts entgegen. Produkte mit Verbrauchsdatum sollten nach Ablauf in den Müll. Als leicht verderblich gelten etwa zerkleinertes rohes Fleisch, Geflügel und vorgeschnittene Salate.  afp

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