Auf die meisten Isoliergefäße ist Verlass. Sie sind treue Begleiter für unterwegs. Doch einige namhafte Thermobecher laufen aus, gehen leicht kaputt oder enthalten Schadstoffe (Stiftung Warentest, Heft 4/20).
Für warme und kalte Getränke
Thermobecher halten sowohl kalt als auch warm. Sie bestehen aus zwei Wänden, zwischen denen sich ein Vakuum befindet. Der luftleere Raum minimiert den Energieaustausch. Das ist praktisch für Pendler und Reisende, die unterwegs heißen Cappuccino oder kalten Eistee trinken möchten.
Im Test der Stiftung Warentest waren 15 Thermobecher aus Edelstahl mit Füllmengen zwischen 0,3 und 0,5 Liter zu Preisen von 6 bis 35 Euro. Drei halten sehr gut warm: Braun Thermal Mug für 20 Euro, WMF Isolierbecher für 25 Euro und Thermos Stainless King für 25,90 Euro. Der günstigste gute Thermobecher ist der Rossmann Thermobecher mit Wrapper für 10 Euro.
In manchen Bechern ist der Café schnell lau
Im Labor füllten die Tester 80 Grad heißes Wasser in die Becher. Sie erfassten, wie schnell es abkühlt. In sehr gut isolierten Bechern kühlte das Wasser in der ersten Stunde nach dem Einfüllen nur um 4 Grad Celsius ab. 40 Grad unterschritten sie teilweise erst nach 16 Stunden. Keine Empfehlung für Freunde heißer Getränke ist der Becher von McDonald‘s: In der ersten Stunde nach dem Einfüllen kühlte das Wasser um 19 Grad Celsius ab. Nach zweieinhalb Stunden war es nur noch 40 Grad lau.
Edelstahl besser als Bambus
Wenn heiße Getränke lange im Becher sind, könnten Schadstoffe ins Lebensmittel übergehen. In vielen Bambusbechern, die die Stiftung Warentest 2019 geprüft hatten, war das der Fall. Aus dem Edelstahl der Thermobecher wandert jedoch nichts ins Getränk. Die Becher von Primus und Stelton enthalten viel Naphthalin. Die beiden haben ein Schadstoffproblem. An der schwarz lackierten Außenwand des Stelton sowie in der nach Teer riechenden Antirutschsohle des Primus fanden die Tester sehr hohe Mengen Naphthalin. Der Schadstoff kann vermutlich Krebs erzeugen. Beide Becher sind daher mangelhaft.
Primus ist übrigens ein Wiederholungstäter: Bereits eine Isolierkanne des Anbieters war im Test 8/2008 mangelhaft wegen polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe, zu denen auch Naphthalin zählt.
Manche Becher sind undicht
Ein mangelhaftes Qualitätsurteil bekommt auch der bereits erwähnte Becher von McDonald‘s: Er ist nicht nur schlecht isoliert, sondern auch undicht. Kippt er in der Tasche um, bildet sich ein kleiner See.
Das gilt auch für den Travel Mug von Bodum. Auf der Verpackung empfiehlt Bodum, ihn in aufrechter Position zu tragen. Für unterwegs ist der „Reisebecher“ – was Travel Mug auf Deutsch heißt – trotzdem ein Fehlkauf.
Mindestens 50 Mal benutzen
Die Becher herzustellen, verbraucht Energie und Ressourcen. Thermobecher sollten daher häufig genutzt werden, damit sich ihre Herstellung gegenüber Einwegbechern lohnt. Erst ab 50 Einsätzen fallen Produktion und Entsorgung der Mehrwegbecher nicht mehr ins Gewicht. Dann zählt in der Ökobilanz nur noch die Reinigung.
Nicht alle dürfen in die Spülmaschine
Am umweltfreundlichsten sind sie in einer vollen Spülmaschine zu säubern, die mit Ökostrom läuft. Doch von den 15 getesteten Bechern dürfen nur 7 nebst Deckel in den Spüler. Für die übrigen ist Handwäsche empfohlen. Die Deckel sind teils aufwendig zu säubern, erst recht, wenn Milchgetränke im Becher waren. Kaffee und Tee hinterlassen Beläge und ihren Geschmack. Wer abwechselnd Kaffee und Tee trinkt, sollte für jedes Getränk ein eigenes Gefäß kaufen.