Zeit für die Frühjahrskur

von Redaktion

Der Frühling ist nicht mehr aufzuhalten. Überall schieben sich Stauden und Gräser durch den Gartenboden. „Zeit zur Verjüngung der Pflanzen“, raten die Mitarbeiter der bayerischen Gartenakademie.

Warum sollte man Pflanzen verjüngen?

Lässt man die Pflanzen einfach wachsen, werden sie nicht nur größer und breiter. Sie werden krankheitsanfälliger, schwächer und blühfauler, wenn sie sich gegenseitig bedrängen und nicht mehr genug Platz haben. Oft bilden sich Kahlstellen im Inneren. Stauden sind mehrjährige Pflanzen, die nicht verholzen und jährlich aufs Neue aus den Überwinterungsorganen austreiben. Es hat sich bewährt, verschiedene Stauden und Gräser alle paar Jahre zu teilen, wenn der Boden im Frühjahr etwas abgetrocknet ist.

Wie geht man praktisch vor?

Die Teilung erfolgt am besten mit einem Spaten. Hierfür sticht man um die Stauden herum, nimmt die Horste aus dem Gartenboden und schüttelt vorsichtig lockere Erde ab. Mit einem scharfen Messer oder dem Spaten wird der Wurzelstock in mehrere Teile durchtrennt. Die Teilstücke sollten mindestens die Größe einer Faust aufweisen und mehrere gesunde Triebe oder Knospen besitzen. Überlange und beschädigte Wurzeln werden auf 15 bis 20 Zentimeter eingekürzt. Die Pflanzenstücke lassen sich dann in gut gelockerte und mit Kompost oder Pflanzerde verbesserte Gartenerde pflanzen. Überzählige Teilstücke können an Nachbarn und Freunde weiter gegeben werden.

Für welche Pflanzen ist eine Teilung ratsam?

Astern, Mädchenauge, Rittersporn, Margeriten und Chinaschilf sind einige Beispiel für Pflanzen, die sich mit den Jahren immer weiter ausbreiten und andere verdrängen. Häufig verkahlen die Horste außerdem auch noch von innen, besonders bei den Gräsern. Alle paar Jahre sollten diese daher beherzt geteilt werden. Auch bei Stauden, deren Erneuerungsknospen jährlich weiter aus dem Boden herauswandern, hat sich das Teilen bzw. tiefere Neupflanzen bewährt. Beispiele hierfür sind Herbstanemonen, Astilben, Silberkerzen und Purpurglöckchen. Manche Pflanzen haben dickfleischige Wurzelstöcken wie die Bergenie. Die Rhizome, das sind unterirdische bewurzelte Sprossteile, werden entnommen und von anhaftender Erde befreit. Von den Seitentrieben schneidet man mit einem scharfen Messer etwa zehn Zentimeter lange Teilstücke ab, die mindestens eine Triebknospe besitzen. Nach kurzem Antrocknen erhalten die Teilstücke einen neuen Platz in der gleichen Tiefe wie die Pflanze vorher war.

Ist für alle Pflanzen jetzt die richtige Zeit für diese Frühjahrskur?

Nein. Während für die meisten Stauden und Gräser die Zeit des Teilens im Frühjahr liegt, wartet man bei Gemswurz, Gedenkemein, Kaukasusvergissmeinnicht und anderen Frühlingsblühern bis nach der Blüte.

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