LESER FRAGEN – EXPERTEN ANTWORTEN

Ein Mix für die Altersvorsorge

von Redaktion

Tobias M.: „Bisher habe ich monatlich 600 Euro in die Deutsche Rentenversicherung eingezahlt. Diese wurden im Jahr 2018 mit 86 Prozent als Vorsorgeaufwendung steuerlich berücksichtigt. Versteuerung bei Renteneintritt mit 100 Prozent. Mein Anlageberater hat mir geraten, die Zahlungen zu stoppen und als Alternative eine lebenslange Fondspolice bei der Nürnberger LV abzuschließen. Ich bin dieser Empfehlung gefolgt. Monatliche Zahlung wie bisher 600 Euro. Versicherungssumme bei Todesfall vor dem 1. Juni 2067 rund 34 000 Euro. Was halten Sie von dieser alternativen Anlageform zur Altersabsicherung? Ich bin selbstständiger Handwerksmeister, 1981 geboren, bin verheiratet und habe ein Kind.“

Sie haben offenbar eine „normale“ fondsgebundene Lebensversicherung abgeschlossen und keine Basisrente. Letztere wäre in der Besteuerung in der Anspar- und Leistungsphase vergleichbar mit der Rente der Deutschen Rentenversicherung. Mit dem Abschluss sind Abschlusskosten in erheblicher Höhe angefallen – Sie finden diese Information in Ihren Unterlagen, die Angabe ist Pflicht. Allerdings wird sie oft recht gut „getarnt“. Wenn Sie diese Summe sehen, können Sie sich vorstellen, warum Ihnen eine fondsgebundene Lebensversicherung angeboten wurde. Ob die Fondspolice eine gute Rendite verglichen mit einem selbstgemanagten Anlageportfolio erzielen wird, hängt von den gewählten Fonds ab sowie von der Höhe der laufenden Kosten. Beides könnten Sie überprüfen (lassen). Da Sie bei der Deutschen Rentenversicherung jedoch keine Einmalauszahlung erhalten können, ist ein direkter Vergleich nicht möglich – das wäre wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Allein aus Ihrer Schilderung, dass Sie selbstständig sind, war Ihre ursprüngliche Wahl der Einzahlung in die Deutsche Rentenversicherung durch die steuerliche Förderung und durch den Insolvenzschutz meines Erachtens nicht völlig ungeeignet. Ob dies die beste und geeignetste Möglichkeit für Sie ist, kann jedoch nur unter Vorlage aller Daten – vorhandene Anlagen, Sparmöglichkeiten, betriebliche Verpflichtungen, Risikobereitschaft und Pläne entschieden werden und nicht an dieser Stelle. Möglicherweise wäre ein Mix aus staatlicher Rentenversicherung und freiem Sparen in ETFs eine kostengünstigere und flexiblere Möglichkeit gewesen. Die Absicherung im Todesfall könnte einfacher und vermutlich kostengünstiger über eine Risikolebensversicherung dargestellt werden.

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