Die besten Blutdruck-Messgeräte

von Redaktion

Bluthochdruck gilt als stiller Killer. Bluthochdruck tut nicht weh, kann aber – unbehandelt – lebensgefährlich werden. Auf Dauer drohen Schädigungen der Blutgefäße und ernste Folgen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Ein Messgerät für den Eigengebrauch hilft, Bluthochdruck rechtzeitig zu erkennen. Andere nutzen es, weil sie sich bereits wegen erhöhter Werte in ärztlicher Behandlung befinden. Dann zeigt die Selbstmessung, ob Medikamente oder sonstige Maßnahmen den Druck im gewünschten Rahmen halten.

Die Guten

Die Stiftung Warentest hat zehn elektronische Blutdruckmessgeräte für den Oberarm und sieben für das Handgelenk getestet. Anders als die klassischen Blutdruckmessgeräte beim Arzt werden die Geräte nicht von Hand bedient, sondern arbeiten automatisch und zeigen die Werte digital an. Das beste Oberarmgerät heißt Boso Medicus X und kostet 50 Euro. Auch gut und günstig sind Medisana (31,50 Euro) Veroval (31 Euro) und Sanitas (24 Euro). Das einzig gute Handgelenkgerät heißt Omron RS7 Intelli IT (70 Euro). Auf Platz zwei liegt das befriedigende Boso Medistar+ (25 Euro).

Messgenauigkeit

Besonders wichtig im Test: die Messgenauigkeit. Um diese zu überprüfen, nutzten die Prüfer jedes Gerät jeweils sechsmal bei 32 Testpersonen. Hinzu kommen ebenso viele Vergleichsmessungen mit einem Trio aus Quecksilbersäule, Stethoskop, Oberarm-Manschette. Diese Methode praktizieren Ärzte seit mehr als hundert Jahren und sie ist besonders zuverlässig. Im Vergleich dazu schnitten die aktuell geprüften Geräte für Selbstmessung bestenfalls befriedigend ab, sechs sogar nur ausreichend. Für die Note „befriedigend“ dürfen die Geräte maximal 7,5 mmHG vom Goldstandard abweichen (mmHG steht für Millimeter Quecksilbersäule).

Handhabung

Positiv im aktuellen Test sticht die Handhabung heraus, die fünf Laien und eine Fachkraft überprüften. Demnach lassen sich alle Geräte einfach bedienen, die Gebrauchsanleitungen sind verständlich.

Deren Lektüre lohnt: Wer Besonderheiten des gekauften Geräts missachtet, riskiert Messfehler. Wichtig ist auch, allgemeine Regeln zu beachten, etwa zum korrekten Sitz und Umfang der Manschette (siehe auch Kasten). Wie oft Patienten ihren Blutdruck messen sollten, besprechen sie am besten mit dem Arzt.

Smarte Geräte

Zwei aktuell geprüfte Geräte, darunter der Testsieger fürs Handgelenk von Omron, lassen sich optional via Bluetooth mit dem Smartphone koppeln. Die zugehörige App führt ein Blutdrucktagebuch, inklusive Kurvenverläufen, und ist laut unserer Prüfung von Aspekten des Datenschutzes unbedenklich. Pluspunkt solcher Apps: Sie bieten Nutzern für sich und den Arzt leicht einen Überblick, ohne die Werte etwa von Hand in einen Blutdruckpass eintragen zu müssen.

Behandlung

Je nachdem, wie hoch die Blutdruckwerte laut Diagnose sind und ob weitere Risiken für das Herz-Kreislauf-System wie etwa ein Diabetes oder eine Fettstoffwechselstörung vorliegen, leiten Ärzte in Absprache mit Patienten eine passende Therapie ein. Sie können dafür unterschiedliche blutdrucksenkende Medikamente verordnen, darunter ACE-Hemmer, Sartane, Diuretika, Betablocker, die für unterschiedliche Fallgrupppen von Bluthochdruck geeignet sind. 40 Medikamente zum Senken von Bluthochdruc@k sind von der Stiftung Warentest ebenfalls bewertet worden (siehe September „test“-Heft).

Verhalten ändern

Bluthochdruck lautet die Diagnose übrigens bei allen Werten über 140/90 mm Hg, wobei es drei Schweregrade gibt. Eine gesündere Lebensweise – gesunde Ernährung Gewichtsabnahme, Verzicht auf Rauchen, viel Bewegung – kann bei leichteren Formen helfen. Wird eine Therapie nötig, rät Prof. Manfred Anlauf aus dem Expertenkreis der Stiftung Warentest zu rezeptpflichtigen, ärztlich überwachten Mitteln. Nahrungsergänzungsmittel oder frei verkäufliche, oft homöopathische Medikamente, die laut Werbung den Blutdruck senken sollen, gingen oft über den Placeboeffekt nicht hinaus.  mm

Artikel 4 von 5