Wer sich lediglich einen Kaffee oder Espresso brühen möchte und auf einen integrierten Milchaufschäumer verzichtet, kann bereits für rund 220 Euro einen guten Kaffeevollautomaten bekommen. Das zeigt ein aktueller Test der Stiftung Warentest (Heft 12/2020). Zwar schnitten alle drei getesteten Geräte ohne Milchaufschäumer gut ab, am besten erwies sich aber der günstige Vollautomat von Tchibo (Esperto Caffè). Aber auch die Vollautomaten von Beko (CEG5301X für 300 Euro) und Grundig (KVA 4830 für 285 Euro) konnten im Test überzeugen.
Milchaufschäumer
Milchschaum per Knopfdruck ist bequem, hat aber seinen Preis. Bei den acht getesteten Vollautomaten mit integriertem Milchaufschäumer hatten die tendenziell teureren Geräte die Nase vorn. Vier erwiesen sich als gut. Testsieger ist die Jura E6 für 765 Euro. „Sie zaubert den besten Milchschaum und sehr leckeren Espresso“, loben die Test-Experten. Das günstigste mit gut bewertete Gerät kommt von Philips (EP3246/70, 510 Euro). Der Vollautomat ist damit der Preis-Leistungs-Sieger unter den Geräten mit integriertem Milchaufschäumer.
Mit ihrem Preis von über 500 Euro sie ist aber immer noch mehr als doppelt so teuer wie der Testsieger ohne Milchaufschäumer von Tchibo. Tipp der Test-Experten: „Wer auf die Schaumkrone nicht verzichten mag, kann sich zur Tchibo einen separaten Milchaufschäumer stellen.“
Beim Siemens-Produkt (EQ.300) ist zwar ein Milchaufschäumer integriert, allerdings lediglich eine Dampfdüse. Bei der Zubereitung des Milchschaums muss die Düse in die Tasse mit der Milch geschoben werden. Nur: „Daran bleibt viel Milch kleben“, so die Tester.
Schadstoffe
In den Geräten von Melitta (Avanza), Nivona (NICR 520) und vor allem Krups (EA 817810) wiesen die Tester nach dem Entkalken kritische Mengen Nickel nach, beim Siemens-Gerät Aluminium. „Bei Krups liegt der Nickelgehalt deutlich über den Vorgaben des Europarats und fast zwanzigfach über dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung“, warnen die Test-Experten. Das Krups-Gerät erhielt daher die Note mangelhaft. Nickel könne bei Hautkontakt eine Allergie auslösen und gilt als eine der häufigsten Ursachen für ein allergisches Ekzem.
Entkalken
Die Tester empfehlen, das Gerät nur wenn nötig zu entkalken. Nach dem Entkalken wird außerdem dazu geraten, mehrmals zu spülen und die ersten drei Tassen Kaffee wegzuschütten. Das Entkalken selbst unterscheidet sich in der Handhabung deutlich. Das gut getestete Miele-Gerät (CM 5310 für 850 Euro) braucht 17 Minuten und führt per Display durch das Programm. Die Nivona-Maschine benötigt 43 Minuten, die Anzeigen sind laut Stiftung Warentest verwirrend und für alle Schritte ist die Gebrauchsanleitung nötig.
Espresso
Wer großen Wert auf den Geschmack des Kaffees legt, hat die Wahl zwischen zwei Produkten: Nur dem Testsieger von Jura und dem befriedigend getesteten Vollautomaten von Melitta gelang ein sehr guter Espresso. Bei allen anderen Vollautomaten – abgesehen von Siemens und Krups – ist der Espresso immerhin gut.
Cappuccino
Für die Beurteilung der Milchschaumqualität erhielt die Stiftung Warentest Unterstützung von Eric Wolf, einem ehemaligen Gewinner der deutschen Barista-Meisterschaften. Sein Urteil zum Cappuccino des Testsiegers von Jura: „Der Schaum hat oben einige kleine Blasen, ist aber sonst gut. Unten ist er sehr fein. Nach dem Rühren ist er etwas zu kühl.“
Deutlich kritischer bewertete der Barista einen Cappuccino aus der Philips-Maschine, immerhin der Preis-Leistungs-Sieger: „Wie Badeschaum, nicht cremig, zu viele Blasen. Espresso etwas dominant.“ Unter den mit gut bewerteten Geräten war Eric Wolf lediglich vom Cappuccino der Miele überzeugt: „Unten ist der Schaum superfein, oben sind viele Blasen. Schmeckt schön ausgewogen.“ mm