An den Feiertagen wird gerne und viel gegessen, für die Einkäufe oft auch mehr Geld als üblich investiert. Schade, wenn die Reste vom Festessen schließlich in der Tonne landen. Die Gefahr ist relativ hoch: Zwar wird der Lebensmitteleinkauf für Weihnachten und Silvester in der Regel besser geplant als der Einkauf im Alltag, oft aber verschätzt man sich bei den Mengen und kauft „sicherheitshalber“ mehr als nötig.
Eine Untersuchung des Nürnberger Marktforschungsinstituts GfK kam zu dem Ergebnis, dass von den vermeidbaren Lebensmittelabfällen in privaten Haushalten 25 Prozent auf Speisereste und fast 40 Prozent auf Obst und Gemüse entfallen. Die viel zitierten Milchprodukte, wie der Joghurt mit abgelaufener Mindesthaltbarkeit, bringen es gerade mal auf zehn Prozent.
Was weg muss
Dabei gibt es nur wenige Lebensmittel, die man im Zweifel besser entsorgt, weil sie verdorben und daher eine Gefahr für die Gesundheit sein könnten. Dazu zählen zum Beispiel Räucherlachs und anderer geräucherter Fisch, frisches Geflügelfleisch und Hackfleisch, aber auch Pilze oder Sprossen. Sofern vorhanden, sollte man unbedingt die auf der Verpackung angegebenen Verbrauchsdaten und Kühltemperaturen beachten. Speisen mit rohem Ei immer frisch zubereiten, kalt stellen und am selben Tag verbrauchen. Außerdem stets kritisch die eigenen Sinne einsetzen: Riecht das Lebensmittel untypisch, ist es verfärbt, zeigt sich Schimmel? Dann sollte es nicht mehr gegessen werden. Auch Durcherhitzen ist dann nicht mehr zu empfehlen, weil sich bereits hitzestabile Schadstoffe gebildet haben könnten. Vieles andere lässt sich jedoch problemlos vor dem Verderb „retten“. Eine große Hilfe dabei sind Kühl- und Gefrierschrank.
Wie aufbewahren?
Speisereste sollten so schnell wie möglich abgekühlt, in verschließbare Behälter umgefüllt und kühl gestellt werden. Wenn man sie nicht in den nächsten ein bis zwei Tagen essen möchte, ab in den Gefrierschrank damit. Gemüse und Salate im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren und regelmäßig auf schadhafte Stellen prüfen. Ware mit Druckstellen zubereiten, bevor sie zu schimmeln beginnt. Statt aus Übersee eingeflogene, leicht verderbliche frische Heidelbeeren oder Erdbeeren einzukaufen, lieber das Gefrierfach mit tiefgefrorenen Beeren bestücken. Schimmelanfälliges Obst, zum Beispiel Orangen und Mandarinen aus Bioanbau, zuerst aufbrauchen, Äpfel, Birnen oder Kaki halten auch länger.
Was daraus machen?
Für Reste, die zum Einfrieren nicht mehr lohnen, und frische Waren, die alt zu werden drohen, ist der Herd die richtige Lösung. Mit ein bisschen Kreativität lassen sich aus ihnen neue Gerichte zaubern. Vom Weihnachtsessen ist noch ein wenig Kartoffelpüree übrig? Das eignet sich wunderbar, um eine Gemüsesuppe sämig zu machen. Zu viel Baguette fürs Fondue gekauft? Die übrigen Scheiben lassen sich mit süßer Eiermilch zu „Armen Rittern“ ausbacken. Vom Raclette sind Champignons und eine angebrochene Dose Mais übriggeblieben, während im Kühlschrank die Karotten schrumpelig werden? Zusammen mit Zwiebeln in der Pfanne anbraten, dazu eine Dose Kokosmilch aus dem Vorratsschrank und ein paar asiatische Gewürze, schon hat man ein leckeres Curry. Bratenreste lassen sich für Geschnetzeltes oder Bratkartoffeln verwenden, je nachdem, was Kühlschrank und Speisekammer bieten. Wer keine eigenen Ideen hat, kann sich ganz leicht Hilfe suchen. Mittlerweile gibt es etliche Kochbücher, Internetportale und Handy-Apps, die sich ganz der Resteverwertung widmen, sodass künftig hoffentlich weniger Lebensmittel im Müll landen.