Im Bohrmaschinen-Test der Stiftung Warentest werkeln Schlagbohrmaschinen und Akku-Schlagbohrschrauber um die Wette. Welche bohrt gut in Beton und dreht dicke Schrauben ins Holz? Die Schlagbohrmaschinen mit Kabel kosten 40 bis 186 Euro, die mit Akkus 79 bis 525 Euro. Die Noten reichen von „gut“ bis „mangelhaft“. Mit dabei sind auch bekannte Marken wie Bosch und Makita. Der Test zeigt: Nicht immer ist auf den guten Ruf einer großen Marke Verlass.
Grundsätzlich bohren Maschinen mit Kabel meistens besser also solche ohne. Das liegt daran, dass diese Schlagbohrmaschinen meist auf Drehzahlen von 3000 Umdrehungen pro Minute kommen, Akku-Modelle schaffen nur 1400 bis 2100.
Wenn ein Heimwerker beim Bohren das Gefühl hat, auf Granit zu beißen, muss das nicht unbedingt an der Maschine liegen. Oft ist ein stumpfer Bohrer schuld.
Wer oft harte Steine oder Beton bohren muss, sollte übrigens lieber zu einem Bohrhammer greifen, raten die Tester. Dessen Schlagwerk treibt den Bohrer pneumatisch besonders kräftig voran.
Mit Kabel
Mit allen Maschinen im Test lassen sich Löcher bohren und Schrauben eindrehen. Aber die Prüfer stellten große Unterschiede fest. Die Stärke der sechs getesteten Schlagbohrmaschinen liegt eindeutig beim Bohren. Beim Betrieb mit Schlagwerk eignen sie sich für hartes Mauerwerk. Mit ausgeschaltetem „Schlag“ lassen sich dicke Metallbleche durchlöchern. Am besten schnitten hier die Schlagbohrmaschinen von Bosch (Professional GSB 24-2 für 186 Euro) und Metabo (SBEV 1000-2 für 157 Euro) ab.
Wegen starken Rückschlags in dem Fall, dass der Bohrer auf Metall trifft, wurde das Gerät von Meister (MSB1100-2) mit „ausreichend“ auf de letzten Platz in dieser Kategorie verbannt.
Tipp: Für Präzisionsbohrungen eignen sich am besten Schlagbohrmaschinen, die ohne Spiel gut rundlaufen. Die Geräte lassen sich auch in Bohrständern montieren.
Mit Akku
Auch alle 14 Akku-Schrauber im Test verfügen über ein Schlagwerk. Die Prüfer stellten beim Schlagbohren jedoch große Unterschiede fest. Die Noten in diesem Prüfpunkt reichen von „gut“ bis „mangelhaft“. Deutlich besser schneiden viele Akku-Schlagbohrmaschen beim Schrauben ab. Viele versenken sogar 10 Millimeter dicke und 120 Millimeter lange Exemplare in Kiefernholz – und zwar ohne Vorbohren. Am besten schnitt hier der Akku-Schlagbohrschrauber von Dewalt für 172 Euro ab, gefolgt vom Expert Plus Modell von Einhell für 140 Euro. Mit „mangelhaft“ wurden die Akku-Maschinen von Hornbach (Pattfield PE-20 HDB) und Black + Decker (BDCHD18 BOA-QW) bewertet.
Tipp: Fürs gefühlvolle Schrauben den ersten Gang einlegen. Damit Schraubköpfe nicht zu tief in den Untergrund eindringen, kann auch die Drehmomentbegrenzung helfen.
Dauertest
Im Labor mussten alle Geräte bei Dauerprüfungen zeigen, wie haltbar ihre Motoren und Schlagwerke sind. Zusätzlich hatten die Energiespeicher der Akku-Bohrmaschinen 400 Lade- und Entladezyklen zu überstehen. Am Ende lauteten die Haltbarkeits-Noten von sieben Modellen nur „ausreichend“ oder „mangelhaft“. Auch der gute Ruf bekannter Marken bestätigte sich nicht immer.
Ersatz-Ladung
Die Stiftung Warentest hat vorrangig solche Akku-Schlagbohrmaschinen in den Test einbezogen, die im Set samt Ladegerät und zwei Akkus erhältlich sind. In der Praxis kann dann ein Akku aufladen, während der andere im Einsatz ist. Bei allen Produkten handelt es sich um Energiespeicher aus System-Akkufamilien. Vorteil: Die Akkus des Bohrschraubers können Heimwerker auch in andere Geräte desselben Herstellers einsetzen. Das spart Geld und Ressourcen: Wer ein weiteres Werkzeug aus der Familie kauft, kann es „nackt“ erwerben – also ohne Ladegerät und Akkus.