Sonnenschutzfolien reflektieren Sonnenstrahlen und verhindern so, dass sich Räume im Sommer aufheizen. Gute Folien könnten zum Teil Klimageräte ersetzen, so die Stiftung Warentest. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „test“ wurden elf Produkte untersucht – zehn bekamen die Note „gut“.
Die besten Sonnenschutzfolien
Ganz vorne lagen mit der Durchschnittsnote 2,2: Bruxsafol (AX Plus 20) und Opalfilm (silber 20R sr Primus Plus). Wer es heller haben will, sollte weniger stark reflektierende Folien verwenden. Hier schnitten mit der Note 2,2 am besten Bruxsafol (AX Plus 70) und Llumar (CHE 55 ER) ab.
Montage
Wer die Folien selbst montiert, zahlt etwa zwischen 17 und 63 Euro pro Quadratmeter. Kommt der Fachmann und bringt sie an, müssen Kunden im Schnitt mit bis zu 120 Euro pro Quadratmeter rechnen. Drei der elf Folien verkaufen die Anbieter nur mit Montage durch geschultes Personal. Dabei – so ergab der Test – schaffen auch Laien die Anbringung meist problemlos. Fehler verzeiht die Folie freilich nicht, einmal falsch geklebt – und schon ist sie unbrauchbar. Entfernen lassen sich übrigens alle Folien. Eventuelle Klebereste beseitigt man mit Monategeflüssigkeit und Schaber.
Vorteile
Im Vergleich sind Sonnenschutzfolien eine klimafreundlichere und günstigere Lösung als Klimageräte. Dunkle Folien eignen sich vor allem für stark überhitzte Räume im Dachgeschoss. Die Tester haben für verschiedene nach Süden gerichtete Zimmer mit großen Fenstern ermittelt, wie viele Stunden im Jahr die Raumtemperatur 26 Grad überschreitet und wie sie mit Folien sinkt. Die stark Reflektierenden senken die Überhitzungsstunden um etwa zwei Drittel. Empfehlenswert sind hier etwa Bruxafol AX Plus 20 (22,80 Euro je Quadratmeter ohne, ab 85 Euro mit Montage) oder Opalfilm silber 20R sr (18,90 Euro ohne Montage, 79 Euro mit). Sie schützen sehr gut vor Hitze. Auf schrägen Dachfenstern stört die starke Spiegelung der Folien keine Nachbarn. Für Wohnräume mit vertikalen Fenstern sind weniger stark reflektierende Folien die bessere Wahl. Die spiegeln nicht so stark und stören Gegenüberwohnende weniger. Trotzdem hielten sie 55 bis 60 Prozent der Sonnenenergie ab. Damit verringern sie die Überhitzungsstunden im Raum um mehr als ein Drittel. Die Sicht ist kaum getrübt, Farben erscheinen natürlich. Wenn also mehr Helligkeit und natürliche Farben wichtig sind, empfehlen die Tester die weniger stark reflektierenden Folien Bruxafol AX Plus 70 (57 Euro ohne, 120 Euro mit Montage) oder LLumar CHE 55 ER HPR (80 Euro, nur mit Montage).
Nachteile
Es gibt aber Nachteile: Die Folien dunkeln Räume ab und können so Heizkosten erhöhen, wie Berechnungen der Tester zeigen. Denn die Folie bleibt auch im Winter an den Fenstern. Die Sicht durchs Fenster ist wie durch eine Sonnenbrille, vor allem rötliche Farben scheinen verändert. Daher raten sie, über Alternativen nachzudenken. Mit einem Rollo etwa kann man steuern, wann die Sonne ausgesperrt werden soll.
Zudem gleichen Folien keine großen, schattenloser Fenster und bauliche Mängel wie schlechte Dämmung aus.
Die besten Klimageräte
Wer mit einem Klimagerät die Wohnung kühlen möchte, sollte wissen: Monoblöcke sind Splitgeräten hoffnungslos unterlegen. Von insgesamt zehn Geräten schnitten vier in der Kategorie „Kühlen“ mit der Note „gut“ ab, allesamt Splitgeräte. Diese bestehen aus einem Innen- und einem Außenteil und werden fest an der Wand angebracht. Monoblöcke dagegen lassen sich einfach in der Wohnung aufstellen, auch ohne Zustimmung des Vermieters, die bei Splitgeräten eingeholt werden muss.
Die Gesamtnote „gut“ erhielten allerdings nur drei der vier gut kühlenden Splitgeräte. Alle anderen Klimageräte, ob Splitgerät oder Monoblock, wurden lediglich mit „ausreichend“ bewertet. Das liegt unter anderem am Unterpunkt Energieeffizienz, die bei diesen Geräten nur ausreichend bis mangelhaft ist. Testsieger ist das Splitgerät Daikin FTXJ35MW / RXJ35M (Gesamtnote 2,1). Danach folgen die Splitgeräte Toshiba RAS-13PAVPG-E / RAS-13PKVPG-E (2,4) sowie Mitsubishi ElectricMSZ EF35VGKW / MUZ EF35VG (2,5). Das gute Ergebnis drückt sich auch im Preis aus: Für die drei Testsieger müssen Käufer zum Teil deutlich mehr als 2000 Euro hinblättern, alle anderen Geräte kosten unter 1000 Euro.
Von den Monoblöcken kann die Stiftung keinen empfehlen, alle fünf Geräte im Test kommen über ein „Ausreichend“ nicht hinaus. Gerade noch passabel kühlt das ausreichende AEG-Gerät ChillFlexPro für 500 Euro.
Die schlechte Kühlleistung der Mono-Blöcke hängt vor allem mit ihrer Bauweise zusammen: Die Geräte saugen Luft an, pusten sie gekühlt zurück ins Zimmer und transportieren die entzogene Wärme durch einen ziemlich dicken Abluftschlauch nach draußen. Durch den entstehenden Unterdruck strömt warme Außenluft ins Zimmer. Eine Fensterabdichtung würde ein wenig helfen, ist aber bei keinem Monoblock dabei. Außerdem: Auf dem Weg nach draußen erhitzt die warme Luft den ausziehbaren Abluftschlauch. Das macht ihn zu einer zusätzlichen Wärmequelle.