Jackfruit: Die Trendfrucht für Vegetarier

von Redaktion

In den Tropen wächst ein Maulbeerbaum mit Früchten in Weltrekordgröße: bis zu 50 Kilo kann eine Jackfruit wiegen. Die „Jakobsfrüchte“ werden in Indien seit Jahrtausenden vielseitig genutzt. Reif schmeckt die Jackfruit süß und lässt sich pur, getrocknet oder als Süßspeise essen. Ihre Kerne werden getrocknet und geröstet oder zu Mehl vermahlen. Die westliche Welt hat die neutral schmeckenden Fruchtfasern der unreifen Jackfrüchte als Alternative zu Fleisch entdeckt.

Mariniert und angebraten erinnern die Fruchtstücke an Hähnchenfleisch oder Pulled Pork. Das gilt aber nur für ihre Konsistenz, nicht für die Nährwerte, die eher im Bereich von Kartoffeln oder Vollkornbrot liegen. Jackfruit enthält im Gegensatz zu Fleisch wenig Eiweiß und kaum Eisen, stattdessen liefert sie Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Kalium. Mit etwa 70 Kilokalorien pro 100 Gramm ist sie durchaus figurfreundlich.

Frische Früchte sind in Deutschland kaum erhältlich. Jackfruit kommt meist vorverarbeitet zu uns. Früher gab es sie nur in Asiamärkten, dort bekommt man auch heute noch die größte Auswahl. Genau hinsehen beim Einkauf, ob es sich um reife, süße Jackfruchtstücke oder unreife handelt, die sich als Fleischersatz eignen. Letztere bekommt man mittlerweile auch im Bioladen und gut sortierten Supermärkten und Drogerien. Es gibt sie vakuumiert oder in der Dose, meist pur oder in Salzlake eingelegt. Manchmal sind die Fruchtstücke bereits vorgewürzt oder mariniert.

In Sachen Nachhaltigkeit gibt es kein eindeutiges Urteil. Trotzdem ist offensichtlich: der weite Weg aus den Tropen verschlechtert die Klimabilanz. Der Transport erfolgt üblicherweise per Frachtschiff, vergleichbar also mit Bananen. Schiffstransporte sind weniger klimabelastend als Frachtflüge. Jackfruit ist im Anbau zudem weniger „durstig“ als etwa die Avocado. Dennoch wäre es nicht wünschenswert, wenn eine steigende Nachfrage zum Entstehen von Monokulturen in den empfindlichen Tropenregionen führen würde. Zumal regional oder in Europa erzeugte Hülsenfrüchte eine bessere Klimabilanz aufweisen und durch ihren Eiweißgehalt auch in Sachen Nährwert eher als Fleischersatz in Betracht kommen. Anbieter argumentieren dagegen, dass der Export als Fleischersatz Kleinbauern vor Ort ein weiteres Standbein ermöglicht. Denn jährlich fallen viel mehr unreif geerntete Jackfrüchte an, als bislang verarbeitet werden können. Wer Jackfruit einmal ausprobieren möchte, wählt am besten Bioware aus kleinbäuerlichen Anbauprojekten. Konventionell erzeugte Jackfrüchte sind in den letzten Jahren bei Kontrollen durch erhöhte Pestizidrückstände aufgefallen.

Jackfruit-Curry

(2 Portionen)

Zutaten: 100 g Jackfruit natur, 200 ml Kokosmilch, 1 rote Paprika, 1 Karotte, 2 Frühlingszwiebeln, 1 Schalotte, 2 Knoblauchzehen, 2-3 cm Ingwerwurzel, ½ TL Kurkuma, 2 EL Öl

Zubereitung: Schalotte und Ingwer grob hacken, mit Knoblauch, Kurkuma, etwas Salz und Zucker sowie Öl im Blitzhacker zu einer Paste pürieren. Mit den Jackfruchtstücken vermengen. In einer Pfanne kurz anbraten, dann mit Kokosmilch angießen und 15 Minuten köcheln lassen. Restliches Gemüse in feine Streifen schneiden und zugeben. Weitere 5-10 Minuten köcheln lassen. Mit einem Spritzer Zitronensaft abschmecken, mit frisch gehacktem Koriander bestreuen und auf Reis servieren.

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