Jeder zweite Nugget golden

von Redaktion

Nuggets heißen die kleinen Goldklumpen, die in Western-Filmen aus Flüssen gewaschen werden. Ihres goldenen Aussehens wegen heißen auch die gebackenen oder frittierten Hühnchen-Stücke Nuggets, Chicken-Nuggets eben. Richtig golden fand die Stiftung Warentest aber nicht alle getesteten Tiefkühl-Produkte, neun waren „befriedigend“, eines sogar nur „ausreichend“. Jede zweite Portion Chicken Nuggets war aber „gut“. Allerdings fanden die Tester ausgerechnet in zwei Veggie-Varianten, die ebenfalls auf die Teller kamen, Schadstoffe. Hier die Ergebnisse im Einzelnen:

So sollen sie sein

Gold- oder orangebraun sollen die Nuggets sein, wenn sie aus der Pfanne kommen. Die Panade ist unterschiedlich, aber ob dick oder dünn, knusprig muss sie sein. Fettig ist sie immer, mal mehr, mal weniger, je nachdem ob sie frittiert, gebraten oder im Ofen gebacken werden. Das Fleisch ist typischerweise feinfaserig, teils bissfest. Die Nuggets schmecken nach Panade, würzig, salzig und nach Geflügel von sehr leicht bis aromatisch, so die Tester.

Geflügel-Nuggets

Die Panade macht bei den Nuggets von Edeka rund 20 Prozent aus, bei denen von Iglo etwa 40 Prozent. Meist überwiegt darin Weizenmehl. Die Nuggets von Bofrost, Edeka und Kaufland haben Cornflakes-Panaden.

Das Fleisch der Nuggets von Eismann, Edeka, Kaufland und Norma ist roh und aus einem Stück. Andere enthalten vorgegartes, teils zerkleinertes Fleisch. Im Geschmack unterscheiden sie sich nach Erkenntnissen der Tester kaum.

Veggie-Nuggets

Alle fleischlosen Nuggets bestehen zu etwa einem Drittel aus Panade, diese wiederum fast immer aus Weizenmehl, nur die von Lidl sind in Cornflakes paniert.

Die Füllungen bestehen aus unterschiedlichen Hauptzutaten. Bei Rügenwalder Mühle und Bio Inside ist die Basis Soja, bei Lidl Mais, bei Iglo Erbsenprotein, bei Penny Reis. Bis auf die Bio-Nuggets von Bio Inside enthalten alle den gelierenden Zusatzstoff Methylcellulose (E 461).

Nährwerte

Pommes sollte man zu den Chicken Nuggets eigentlich keine mehr essen, denn die Goldbrocken haben es kalorienmäßig durchaus in sich. Laut Stiftung Warentest liefert eine Portion rund 70 Prozent der Energie einer Hauptmahlzeit. Etwas Fett sparen kann man, wenn die Nuggets im Ofen zubereitet werden, dann werden sie allerdings auch weniger knusprig.

Die vegetarischen Nuggets sind übrigens kalorienreicher als die mit Fleisch. 100 Gramm enthalten im Durchschnitt 237 Kilokalorien; mit vorgegartem Fleisch kommen die Nuggets auf 216 Kalorien, mit unzerkleinertem Fleischkern sind es sogar nur 139 Kilokalorien.

Fleisch- wie Veggie-Nuggets mit Soja liefern viel Eiweiß: im Schnitt 15 Gramm je 100 Gramm. Bei Pennys Reis-Nuggets sind es nur 4,5 Gramm, bei Lidls Mais-Nuggets nur 3,4 Gramm.

Der Einsatz von Salz ist dem Test zufolge mit im Schnitt 1,2 Gramm je 100 Gramm moderat.

Das sind die Besten

Bei den Veggie-Nuggets schnitten zwei „gut“ ab, die von Rügenwalder Mühle zu 1,55 Euro je 100 Gramm und die von Lidl zu einem Euro/100 Gramm.

Bei den Chicken-Nuggets gab es acht Mal die Note „Gut“. Und zwar für

.  Chicken Chips von Bofrost (1,43 Euro/100 Gramm, Note 1,7)

. Chicken-Nuggets von Bio Cool (2,78 Euro/100 Gramm, Note 1,9)

. Chicken Nuggets von Edeka (0,50 Euro/100 Gramm, Note 2,0)

. Chicken-Nuggets von Kaufland (0,54 Euro/100 Gramm, Note 2,1)

. Jack’s Farm Nuggets von Aldi Nord (0,80 Euro/100 Gramm, Note 2,2)

. Ja Chicken Nuggets von Rewe (0,54 Euro/100 Gramm, Note 2,2)

. Chicken-Nuggets von Vossko (0,55 Euro/100 Gramm, Note 2,4)

. Chicken-Chips von Eismann (1,40 Euro/100 Gramm, Note 2,5)

Schadstoffe

Weniger erfreulich: Gleich in mehreren Produkten fanden die Tester hohe Gehalte an 3-MCPD. Und zwar in den Veggie-Nuggets von Iglo und Penny sowie in den Chicken-Nuggets American Style sowie in denen von Iglo und Lidl.

Die Ester können beim Vorgaren entstehen. Sie wandeln sich im Körper zu 3-MCPD um, das möglicherweise krebserregend ist.

Bei den Nuggets der Marke Lutz fanden die Tester Schimmelpilzgifte aus Getreide, die Veggies von Iglo und die Chicken-Nuggets von Norma wiesen laut Stiftung Warentest viel Chlorat auf. Dessen Verzehr kann die Jodaufnahme hemmen.

Herkunft

Bei verarbeiteten Produkten ist es für die Hersteller nicht verpflichtend, die Herkunft des verwendeten Fleisches zu deklarieren. Auf Nachfrage ergab sich, dass bei den meisten Produkten Fleisch aus Deutschland zum Einsatz kam. Iglo und Vossko nennen Brasilien, das weltweit einer der größten Geflügel-Erzeuger ist.  mm

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