Elektrische Zahnbürsten gibt es seit 60 Jahren. Seit 50 Jahren werden sie von der Stiftung Warentest regelmäßig getestet. Diesmal nahm sie 17 Modelle unter die Lupe, 12 davon erhielten die Testnote „gut“. Diese Bürsten reinigen gut, halten lange und lassen sich gut handhaben. Erstaunlich jedoch waren die Preisunterschiede. Von 20 Euro für das Schnäppchen von dm bis 267 Euro (immerhin für den Testsieger von Philips) reichte die Spanne.
Die Besten
Das Spitzentrio mit Noten von 1,8 bis 1,9 war im hochpreisigen Bereich angesiedelt: Philips Sonicare 9900 Prestige (267 Euro), Braun Oral-B Genius X 20000N (87,50 Euro) und Philips Sonicare 9400 (185 Euro).
Die Preistipps
Gleich dahinter wurde es deutlich preiswerter: Mit der Note 2,0 überzeugte das Modell Apacare Professional für 69 Euro. Zweiter Preistipp der Tester: Die Dontodent Akku-Zahnbürste der Drogeriemarktkette dm, die mit der Note 2,5 nur leichte Handhabungsschwächen aufwies, dafür aber für unschlagbare 20 Euro zu haben war. Die Tester störte bei der dm-Zahnbürste, dass die Putzzeitsignale kaum wahrnehmbar waren. Dabei sollten gerade sie helfen, alle Zähne gleich lang zu reinigen. Dafür hatte die dm-Akkubürste eine Andruckkontrolle, was als sinnvolle Warnfunktion gegen zu viel Druck beim Putzen bewertet wurde.
Die Apps
Alle drei elektrischen Zahnbürsten auf dem Test-Treppchen lassen sich per Bluetooth mit dem Smartphone verbinden. Die passende App wertet dann das Putzverhalten aus, misst die Zeit. Und erinnert daran, den Bürstenaufsatz auszutauschen. Bei der Playbrush Smart One X (100 Euro, Note 2,1) ist nicht nur die Putzzeit individuell einstellbar, Musik und Quizfragen sollen zudem zu gründlichem Putzen motivieren. Die Tester fanden allerdings, dass diese Funktionen eher ablenken. Die App der Braun Oral-B verleiht bei besonderer Sorgfalt beim Putzen sogar virtuelle Medaillen, die motivieren sollen. Vollständig überzeugt sind die Warentester allerdings von keiner der Apps. Hauptkritikpunkt: Viele von ihnen senden unnötig Daten an Dritte, die als Grundlage für Nutzerprofile verwendet werden könnten.
Die Ersatzbürsten
Ein nicht unerheblicher Kostenfaktor sind die Ersatzbürsten. Stolze 12,30 Euro kostet eine solche Bürste im Schnitt beim Testsieger von Philips, bei der zweitplatzierten Bürste von Braun waren es nur 3,35 Euro und die dm-Ersatzbürsten gab es schon für 1,49 Euro das Stück.
Die richtige Bürste
Der Tipp der Warentester lautet: vorab das eigene Putzverhalten beobachten. Für eher bequeme Menschen eignen sich Schallzahnbürsten am besten, weil die meist längliche Bürstenköpfe haben und mehrere Zähne auf einmal reinigen. Wer beim Zähneputzen ohnehin akribisch vorgeht, kann auch mit einer oszillierend-rotierenden Bürste zurechtkommen. Ihr Bürstenkopf ist klein und rund, sodass jeder Zahn einzeln geputzt werden muss. Egal mit welcher Bürste: Zweimal täglich Zähneputzen ist notwendig. Die Stiftung Warentest empfiehlt dafür eine Zahnpasta mit Fluorid.
Früher waren elektrische Zahnbürsten oft noch mit raumgreifenden Mundduschen kombiniert. Das findet man heute kaum noch. Die Tester raten von Mundduschen ohnehin generell ab. Hartnäckiger Belag lässt sich ihrer Erfahrung nach damit nicht lösen. Zudem besteht die Gefahr, Speisereste in Zahnfleischtaschen zu spülen, wo sie Entzündungen verursachen können.